Kairo - Ein ägyptisches Gericht hat am Sonntag den Anführer der Muslimbruderschaft, Mohamed Badie, zum Tode verurteilt. Auch gegen drei weitere Islamisten aus dem Führungskader der verbotenen Organisation ergingen Todesurteile. Ihnen wird vorgeworfen, an der Tötung von Demonstranten im Juni 2013 beteiligt gewesen zu sein.

Die Todesurteile müssen nun von Ägyptens höchster religiöser Autorität, dem Großmufti, geprüft werden. Ein abschließendes Urteil soll nach Angaben der Justiz am 28. Februar gesprochen werden.

Auf Protestierende geschossen

In dem Prozess wird über die Gewalt im Rahmen von Protesten gegen die Herrschaft der Islamisten Ende Juni 2013 verhandelt. Die Angeklagten sollen bei einer Demonstration vor dem Hauptquartier der Muslimbruderschaft auf Protestierende geschossen haben. Im Gefolge der Unruhen hatte der damalige Armeechef und jetzige Präsident Abdel Fattah al-Sisi den islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi gestürzt. Seither werden die Muslimbrüder als Terroristen verfolgt.

In diesem Jahr wurden bereits mehr als 200 Anhänger der Bruderschaft zum Tode verurteilt. Das Oberhaupt Badie ist schon in drei anderen Prozessen zum Tode und zu lebenslanger Haft verurteilt worden. (APA, 7.12.2014)