Hier macht einer auf dicke Lippe: Mit dem ausgeprägten Rhombus zeigt Renault in der beschleunigten Kompaktklasse auf.

Foto: Cremer

Von der Leistung her ist der schnelle Mégane durchaus ernstzunehmen.

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Wien - Wieder so ein Schießer. Klein, frech und schnell. Der Renault Mégane R.S. (für Renault Sport) ist in einer von der Konkurrenz heftig umfehdeten und sehr prestigeträchtigen Klasse unterwegs. In jener des Golf GTI. Da gibt es ein gutes Dutzend Konkurrenten, denn viele Hersteller bemühen sich intensiv darum, in der Kompaktklasse einen schnellen und sportlichen (und wohl auch jugendlichen) Wagen anzubieten. Das bringt vielleicht nicht die breiten Verkaufszahlen, sehr wohl aber ist es für das Image der Marke wichtig.

Der Mégane R.S. misst sich unter anderem mit dem Volvo V40 T5, Mercedes A 250 Sport, BMW 125i, Mazda 3 MPS, Ford Focus ST oder auch Opel Astra OPC und Toyota GT 86. Die Aufzählung ergibt sich einerseits aus dem Preis, andererseits aus der Leistung.

Was kann der Renault? Er kostet knapp über 30.000 Euro und leistet 265 PS. Der GTI kostet 30.000 Euro und leistet 211 PS, nur zum Vergleich.

Für jugendlich-dynamische Fahrer

Was die Leistung betrifft, ist der schnelle Mégane also durchaus ernst zu nehmen. Und hat das mit beeindruckenden Rundenzeiten auf der Nordschleife auch schon bewiesen. Daraus ergibt sich logischerweise: ein recht straffes Fahrwerk, ein aggressives Handling, ein bissiger Antritt. Für den jugendlich-dynamischen Fahrer, auch die Fahrerin, sicher das passende Einsatzfahrzeug, der rückenmarode Erwachsene könnte bei forciertem Ritt durchaus die eine oder andere Bandscheibe spüren.

Innen gibt es Gameboyfeeling und allerhand Attribute, die einen noch schneller vorkommen lassen: Auf dem großen Display lassen sich Telemetriedaten wie Querbeschleunigung, Drehmoment, Motorleistung und Ladedruck abrufen. Die Sportsitze sind eng gepolstert und rot vernäht, auch das Lenkrad weist rote Kontrastnähte auf. So schaut Motorsport für den Amateur aus.

Das kommt auch außen rüber: Ein nicht zu klein geratener Spoiler macht auf dicke Lippe. Die Räder sind ausladend verkleidet, der mittige Sportauspuff weist auch den Hinterleuten ihren Platz zu. (Michael Völker, DER STANDARD, 5.12.2014)

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