Lissabon - Der der Korruption beschuldigte frühere portugiesische Regierungschef Jose Socrates muss hinter Gittern bleiben. Das Oberste Gericht Portugals lehnte am Mittwoch den Antrag eines Anwalts auf Entlassung aus der Untersuchungshaft ab.

Wie die staatliche Nachrichtenagentur Lusa unter Berufung auf das Gericht meldete, wurde die U-Haft mit Fluchtgefahr und mit dem Risiko begründet, dass der 57-Jährige Beweismaterial zerstören könne.

Der Sozialist, der Portugal von 2005 bis 2011 regierte, war in der Nacht auf22. November festgenommen worden. Seit gut einer Woche sitzt er in Evora etwa 125 Kilometer östlich der Hauptstadt hinter Gittern. Er ist der erste Ex-Regierungschef in der Geschichte Portugals, der inhaftiert wurde. Ihm werden neben Korruption auch Geldwäsche und Steuerbetrug zur Last gelegt. Socrates nannte die Vorwürfe "absurd". (APA, 3.12.2014)