Lebkuchenteig selbst herzustellen ist ganz schön anstrengend. Wir testeten Bäcker- und Supermarktteige - aber so richtig überzeugen konnte uns keiner

Hart

Der Wallfahrtsort Mariazell hat eine lange Tradition als Heimat der Lebzelterei. Von der Firma Pirker kommt ein liebevoll verpackter Lebkuchenteig mit Früchten und Mandeln zum Verzieren. Der Teig ist sehr hart und das extra mitgelieferte Hirschhornsalz nur mühsam einzuarbeiten. Hart ist auch der fertige Lebkuchen. Er schmeckt zäh und, es fehlt eindeutig an Gewürzen.

Pirker Lebkuchen, Stephansplatz 7, 1010 www.lebkuchen-pirker.at, 500 g € 7,50

3 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Nussig

Die Bäckerei Grimm bietet ihren Lebkuchenteig ab Mitte November in ihren Filialen an. Er hat eine feste Konsistenz, duftet nach weihnachtlichen Gewürzen und lässt sich sehr gut verarbeiten. Nach einigen Tagen in der Dose ist er gereift und schmeckt nach Zitrone, einige Tester konnten auch ein Nussaroma identifizieren. Wer nicht zu Supermarktteig greifen will, ist damit gut beraten.

Bäckerei Arthur Grimm, Kurrentgasse 10, 1010 Wien, www.grimm.at, 1 kg € 7,30

4 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Weich

Gregor Lemmerer schickt sicherheitshalber einen Insidertipp mit: "Lebkuchen mit hoher Temperatur (200+) und kurz backen - dann bleiben sie weich." Bis dahin ist es ein schwerer Weg. Der Teig ist extrem klebrig und erfordert Geschick beim Auswalken (keinesfalls zu dünn!). Das kostet ihn auch den eindeutigen Sieg. In den Wertungen Geruch, Biss und Geschmack ist er der Beste.

Gregors Konditorei. Schönbrunner Straße 42, 1050 Wien, www.gregors-konditorei.at, 1 kg € 8,50

4 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Würzig

Seit 1520 macht die Familie Wallner in St. Wolfgang Lebkuchen. Nach traditionellem Rezept aus Honig und Roggenmehl. Der Teig hat eine dunkle, fast schokoladige Farbe und eine feste Konsistenz. Er lässt sich sehr gut ausrollen. Anfangs noch etwas trocken im Biss, entwickeln die Lebzelten nach einigen Tagen in der Dose einen würzigen Geschmack, den manche als zu heftig empfinden.

Konditorei Wallner, Markt 29, 5360 St. Wolfgang, www.wallner24.at, 1 kg € 8,-

3 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Pappig

Der Lebkuchenteig von Fischer Brot ist im Supermarkt zu bekommen. Er ist geruchlos und hat eine weiche, etwas körnige Konsistenz. Man wartet vergeblich auf würzigen Lebkuchenduft in der Küche. Genug Triebmittel sorgen dafür, dass er beim Backen gut aufgeht und auch gleich weich ist. Die gebackenen Kekse schmecken fad, der Biss ist pappig. Vielleicht als Baumaterial für ein Lebkuchenhaus zu verwenden.

Fischer Brot bei Zielpunkt. 1 kg, ab € 1,29

1 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Klebrig

Tante Fanny ist der Fertigteig-Platzhirsch im Kühlregal. Der Honiglebkuchenteig ist dunkel, weich und klebrig. Der 20-Prozent-Honiganteil ist nicht zu schmecken. Dem Backrohr entströmt kein Weihnachtsduft, und die fertigen Kekse schmecken fad, wie Schaumgummi. Es empfiehlt sich, die Zeit in einen Winterspaziergang zu investieren und unterwegs guten fertigen Lebkuchen zu kaufen.

Tante Fanny, Honiglebkuchenteig, bei Billa, 400 g € 2,29

0 von 6 Punkten

(Helga Gartner, Rondo, DER STANDARD, 5.12.2014)

Foto: Lukas Friesenbichler