Die Basshupe furzt trocken, das Banjo quengelt, die Mandoline überlegt ernsthaft eine Ekstase, dazu überschlägt sich die Stimme des Sängers. Kein Wunder, behandeln die Dead Brothers meist Themen, die ihren Bandnamen rechtfertigen, also eine Spur Angst in der Hose mittransportieren.

Dabei spielen sie Musik, die man eher in den Appalachen vermuten würde als in den Schweizer Alpen, aber so ist es, das Leben: voller Überraschungen. Zurzeit sind die Dead Brothers auf einer kleinen Tour durch Österreich und werden an drei Tagen in Wien, Linz und Innsbruck morbide Freuden verbreiten.

Seit 15 Jahren besteht diese als Begräbnisband gegründete Formation bereits, sechs Alben sind seitdem entstanden, auf denen neben einer Nähe zu wesensverwandten Bands und Gestalten auch jene zur Literatur und den höheren Künsten des Theaters aufgefallen ist. Live hingegen vertraut man auf die Kernkompetenz und vermittelt die Nachricht des Todes mit heller Freude und den Mitteln balkanischer Jazzmucke, des Blues, Cajun oder des Folk des Wilden Westens.

Da tauchen dann auch profanere Themen wie der Faustkampf ums Weib auf: Howdy, sonst hau i di. So in der Art. (flu, DER STANDARD, 3.12.2014)