Die japanische Sonde "Hayabusa2" soll "Mascot" (rechts unten) in vier Jahren auf einem Asteroiden absetzen.

Illu.: JAXA

Tokio - Eigentlich hätte sie schon am Sonntag abheben sollen, mittlerweile hat die Missionsleitung aber den Start der japanischen Sonde mit dem deutschen Asteroidenlander "Mascot" (Mobile Asteroid Surface Scout) an Bord auf Mittwoch 5.22 Uhr MEZ (13.22 JST) verschoben. Wie die japanische Raumfahrtagentur Jaxa am Sonntag mitteilte, verlegte sie den Start der Trägerrakete H-IIA mit der Sonde "Hayabusa2" wegen der Prognose von starkem Wind.

Nach der am 12. November geglückten Landung des Forschungsroboters "Philae" auf dem Kometen 67P/Tschurjumov-Gerasimenko wartet die wissenschaftliche Gemeinde gespannt auf den Start der "Hayabusa2"-Mission. Die Planungen sehen vor, dass die etwa kühlschrankgroße Sonde auf dem Asteroiden 1999 JU3 mehrere kleine Roboter namens Minerva-II und den von deutschen und französischen Forschern bestückten Lander "Mascot" (Mobile Asteroid Surface Scout) aussetzt.

Mascot soll nach der Landung Messungen an verschiedenen Stellen des Asteroiden vornehmen, der einen Durchmesser von etwa einem Kilometer hat. Die Entwicklung des Mascot-Landers wird durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) geleitet.

2010: Staubproben vom Asteroiden "Itokawa"

Der ersten japanischen "Hayabusa"-Mission gelang es 2010, Staubproben vom Asteroiden "Itokawa" zur Erde mitzubringen. Die Kosten der Mission "Hayabusa2" werden auf umgerechnet rund 210 Millionen Euro veranschlagt.

Die Wissenschaftler vermuten, dass sich der Asteroid seit der Entstehung des Sonnensystems vor etwa 4,5 Milliarden Jahren so gut wie nicht verändert hat. Teil der Mission ist es, über der Oberfläche des Asteroiden eine Explosion zu erzeugen und eine Kugel in die Oberfläche zu schießen, um Proben auch aus dem Inneren des Himmelskörpers nehmen zu können. Wenn alles gut geht, soll das Material 2020 auf der Erde landen. (APA/red, derStandard.at, 30.11.2014)