Bild nicht mehr verfügbar.

In Dortmund ist Haareraufen angesagt.

Foto: Reuters

Götterdämmerung in Schwarz-Gelb - tiefer kann Borussia Dortmund nicht mehr sinken: Der achtmalige Deutsche Meister ist erstmals seit über sieben Jahren (18. August 2007) alleiniges Schlusslicht der Fußball-Bundesliga. Der Krisenklub verlor am 13. Spieltag sogar bei seinem Lieblingsgegner Eintracht Frankfurt mit 0:2 (0:1). Top-Torjäger Alexander Meier (5.) und Haris Seferovic (78.) sorgten nach einem fatalen Missverständnis zwischen den Weltmeistern Matthias Ginter und Roman Weidenfeller für den Frankfurter Sieg.

Die Dortmunder, die gegen keinen anderen Bundesligisten öfter gewonnen haben (39 Erfolge), holten damit nur einen Sieg aus den zurückliegenden zehn Spielen. In der Fremde konnte der Vizemeister seit drei Monaten keinen Dreier mehr einfahren. Zudem kassierte der BVB die erste Niederlage gegen die Eintracht nach fünf Partien.

Dortmund zu Beginn gehemmt

Die 51.500 Zuschauer in der ausverkauften Frankfurter Arena mussten nicht lange auf die Führung der Gastgeber warten. Meier nutzte den Tiefschlaf der zu weit aufgerückten Dortmunder Innenverteidiger Ginter und Neven Subotic zum seinem achten Saisontor.

Kurz darauf vergab Henrich Mchitarjan zwar die Chance zum Ausgleich (7.), dennoch waren die Dortmunder durch den Rückstand völlig verunsichert. Im Spiel nach vorne ging so gut wie nichts, in der Defensive offenbarten die Gäste immer wieder große Schwächen. Der sichtbar unzufriedene Trainer Jürgen Klopp tigerte unentwegt an der Seitenlinie auf und ab.

Die Anweisungen Klopps halfen nichts. Die Dortmunder, bei denen Marco Reus, Mats Hummels, Sokratis, Ciro Immobile und Jakub Blaszczykowski fehlten, standen neben sich. Die Gastgeber, die auf Kevin Trapp, Constant Djakpa, Carlos Zambrano, Jan Rosenthal und Nelson Valdez verzichten mussten, waren dem zweiten Treffer nahe.

BVB übernimmt Kommando

Erst in der 24. Minuten tauchte der BVB wieder gefährlich vor dem Frankfurter Tor auf - dann aber gleich mit einer Doppelchance. Zunächst scheiterte Pierre-Emerick Aubameyang an Eintracht-Torwart Felix Wiedwald, dann traf Kevin Großkreutz den Pfosten.

Nach dieser Szene übernahmen die Westfalen das Kommando. Der Ausgleich wollte den Dortmundern, bei denen der angeschlagene Außenverteidiger Lukasz Piszczek durch Stürmer Adrian Ramos ersetzt wurde (38.), vor der Pause aber nicht gelingen. Auf der anderen Seite hatte auch die Eintracht noch die ein oder andere gute Möglichkeit.

Nur wenige Sekunden nach dem Seitenwechsel hätte Marc Stendera die Führung der Hessen fast ausgebaut, sein Schuss wurde gerade noch abgeblockt. Nur drei Minuten später vergab Meier die nächste Frankfurter Großchance (49.). Auf der Gegenseite scheiterte Ramos an Wiedwald (51.).

Schwerer Fehler in der Drangphase

Danach erhöhte der BVB den Druck, die Eintracht konnte sich kaum noch befreien. Der Treffer für die Dortmunder schien nur eine Frage der Zeit. Die größte Chance hatten aber die Gastgeber. Erneut war es Meier, der per Kopf vergab (66.).

In seiner Not versuchte es Klopp in der 74. Minute mit einem Doppelwechsel. Ilkay Gündogan und Milos Jojic sollten für die Wende sorgen, doch dann köpfte Ginter dem herauseilenden Weidenfeller den Ball vor der Nase weg und Seferovic schob ihn in aller Seelenruhe ein.

Beste Spieler aufseiten der Frankfurter waren Wiedwald und Stendera. Bei den Dortmundern konnten Mchitarjan und Ramos überzeugen.

Wolfsburg bleibt Zweiter

Der Vfl Wolfsburg bleibt unterdessen erster Verfolger der Bayern. Gegen Borussia Mönchengladbach gab es zuhause einen 1:0-Sieg. Den entscheidenden Treffer erzielte Robin Knoche (12.). Die Wolfsburger liegen damit weiter sieben Punkte hinter Titelverteidiger Bayern, der am Vortag in Berlin ebenfalls 1:0 gewonnen hatte. Die Gladbacher rutschten ohne den verletzten Martin Stranzl durch die bereits dritte Niederlage in Serie auf Platz fünf zurück. (APA/sid/red, 30.11.2014)