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Der Nachfolger des One wird wohl mit der von OnePlus selbst entwickelten Firmware ausgestattet werden.

Schon länger wurde berichtet, dass das chinesische Start-up OnePlus eine eigene Android-Firmware für sein vielgelobtes Smartphone "One" entwickelt. Mit dem Launch des Gerätes in Indien dürfte dieses Unterfangen nun nochmals an Bedeutung gewonnen haben. Denn die Zeichen zwischen dem Unternehmen und dem Software-Zulieferer Cyanogen stehen auf Trennung.

Keine perfekte Ehe

Beim Launch des One waren beide Firmen noch voll des Lobes füreinander. Mit Cyanogenmod 11S erhielt das One eine eigens adaptierte Version der Android-Alternativsoftware, die optisch das von Google vorgemachte Look-and-Feel beibehält, aber zahlreiche Sonderfunktionen und selbst entwickelte Standardapps mitbringt. Zwei Jahre lang wird das System von Cyanogen mit Updates versorgt.

Ganz reibungslos war die Zusammenarbeit dann aber doch nicht verlaufen. Über Wochen mussten sich die Kunden etwa mit einem Softwareproblem betreffend den Touchscreen-Treiber ärgern, ehe der Fehler zuerst mit einem Workaround abgemildert und nunmehr endgültig behoben wurde.

Kein Cyanogenmod-Support in Indien

Mittlerweile ist das One auch am boomenden Schwellenmarkt Indien gelandet. Dort ergibt sich für OnePlus eine paradoxe Situation. Denn: Hier wird Cyanogenmod keine Aktualisierungen für das System liefern. Grund ist ein Exklusivdeal, den man mit dem lokalen Smartphone-Hersteller Micromax eingegangen ist.

OnePlus entwickelt eigene Firmware

Ein Umstand, der auch bei OnePlus für Verwirrung gesorgt hat. Dort bezichtigt man Cyanogen der Verletzung des getroffenen Abkommens und kündigt die Entwicklung eines eigenen Android-Systems an, was sich wiederum als Bestätigung für die bereits erwähnten Berichte auffassen lassen kann.

Denn ein erster früher Release auf Basis von Android 5.0 "Lollipop" soll schon im Dezember erscheinen. Die fertige Fassung ist für den Februar geplant, dann soll das OnePlus One in Indien standardmäßig damit ausgeliefert werden, OnePlus übernimmt das Versprechen, zumindest zwei Jahre lang Updates bereit zu stellen. Bis dahin wird weiterhin Cyanogenmod vorinstalliert. Auf One-Smartphones, die von Kunden in anderen Ländern erworben wurden, hat dies keine Auswirkung.

Nachfolger wohl ohne Cyanogenmod

Die Ereignisse nähren allerdings die Vermutung, dass OnePlus und Cyanogenmod ihre Kooperation nicht über das aktuelle Smartphone hinaus fortsetzen werden. Es darf als wahrscheinlich angesehen werden, dass der Nachfolger des One ebenfalls mit der in eigenem Hause entwickelten Firmware ausgerüstet sein wird. Eine offizielle Stellungnahme hierzu gibt es aber noch nicht. (gpi, derStandard.at, 30.11.2014)