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Foto: ap/Matthew Mead

Haben uns die Feministinnen nicht schon 1968 prognostiziert, dass die Macht der Schwänze ihre Grenze hat? In Deutschland hat man sich diese Woche auf die Einführung einer "Frauenquote" geeinigt, der zufolge vom Jahr 2016 an dreißig Prozent der Aufsichtsratsposten der größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland weiblich besetzt sein müssen.

Die "Quote" ist laut Kluges Etymologischem Wörterbuch im 17. Jahrhundert aus dem Italienischen ins Deutsche gekommen, sie meint einen "Anteil, der bei Aufteilung eines Ganzen auf jemanden, auf etwas entfällt" (Duden). Die Zerlegung eines Ganzen in Quoten-Einzelteile nennt man "Quotierung", die entsprechende Tätigkeit "quotieren".

Als Kurzform für die "Einschaltquote" war die Quote im 17. Jahrhundert natürlich noch nicht in Gebrauch, weil die Menschen damals mangels Fernsehen notgedrungen ohne televisionäre Segnungen wie Castingshows auskommen mussten. Aus demselben Grund waren auch Quotenhuren und Quotengeilheit unbekannt.

Andere Quoten, denen man neben der Frauenquote häufig begegnet, sind Rücklaufquoten, Arbeitslosenquoten und Fehlerquoten. Wird die Quote einem Individuum vorangestellt, ergibt sich ein leicht abschätziges Ganzes: Ein "Quotenmann" oder eine "Quotenfrau" ist jemand, der seinen Job lediglich seinem Geschlecht, nicht seinen Fähigkeiten verdankt. Weiterer nützlicher Verwendungszweck der Quote: Als viele Punkte bringendes Wort beim Scrabbeln, wenn ein lästiges "Q" abgebaut werden muss. (win, DER STANDARD, 29./30.11.2014)