Gastrolle für Andreas Gabalier.

Foto: Screenshot/zdf.de

Wo Andreas Gabalier auftaucht, da gibt es oft einmal Verstimmung unter den Frauen. So war das auch bei der Folge der Rosenheim-Cops: "Mozarts kleiner Bruder", Dienstag im ZDF.

Dort gab Gabalier Fabrizio Frey, den "Popstar aus Graz" in Lederjacke. "Außerdem schaut er in Lederhosen heiß aus", erfuhr man gleich zu Beginn. Eigentlich war er musikalischer Leiter des Johann-Baptist- Knauff-Festivals, dem berühmten Sohn der Stadt, zum 300. Geburtstag gewidmet.

Doch dann fand Gabalier - mit einem damenhaften kleinen Schreckenslaut - eine Leiche. Und es blieb nicht bei diesem einen aufwühlenden Vorfall. Weil Fabrizio Frey ein Popstar ist, hegte er exzentrische Wünsche an das Catering: Wasser aus dem tibetischen Hochland. So etwas ist teuer. Die restliche Folge stritten die Damen des Kommissariats über dieses Wasser. Wer hat es bestellt? Warum ist die Rechnung dafür auf dem falschen Schreibtisch gelandet? Und so weiter.

Unbeeindruckt vom kleinlichen Gezanke der Frauen freilich Gabalier. Seine Schauspielleistung ließ - man kann es ihm als Laien nicht verdenken - eher zu wünschen übrig. Die Sätze modulierte er, als wäre er bei jedem einzelnen froh und stolz, ihn unfallfrei wiedergeben zu können.

Was er aber wirklich gut beherrschte, war jener Aspekt der Rolle, der ihm wahrscheinlich als "charmant" ins Drehbuch geschrieben war. Weibliche Wesen schaute er fast ausnahmslos an, als wäre er ein kleiner Bub, die Frau eine Schokotorte und sein Mund braun verschmiert.

Es wird wohl nicht die letzte TV-Rolle gewesen sein. Jugendliche Liebhaber werden immer gebraucht im Vorabendprogramm. (Andrea Heinz, DER STANDARD, 27.11.2014)