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Österreich beteiligt sich vorerst nicht an einer umstrittenen Interpol-Initiative

Foto: Reuters/Edgar Su

Österreichische Behörden werden sich vorerst nicht an einer datenschutzrechtlich umstrittenen Interpol-Initiative beteiligen. Die "iCheckit" getaufte Aktion soll es einer Reihe von "Partner"-Unternehmen ermöglichen, Daten ihrer Kunden mit einer Interpol-Datenbank abzugleichen. Hotels können beispielsweise die Dokumentennummer eines Reisepasses eingeben und erhalten daraufhin ein grünes, oranges oder rotes Licht. Die drei Stufen zeigen, dass alles in Ordnung ist; keine Informationen verfügbar sind oder gestohlene Dokumente verwendet wurden.

Öffnung für mehr Unternehmen

Laut dem deutschen Bundestagsabgeordneten Andrej Hunko soll die Datenbank künftig auch für "Schifffahrtsgesellschaften, Hotels und Banken" geöffnet werden. Interpol baue dazu laut Hunko Druck mit dem Argument der jihadistischen Kämpfer auf, die etwa Kreuzfahrtschiffe für die Einreise in die Türkei nutzten. Der Abgeordnete hält das "nicht für glaubwürdig".

Österreich wartet ab

Die deutschen Behörden nehmen momentan wegen solcher Bedenken nicht an der Aktion teil. In Österreich ist das ähnlich. Laut Bundeskriminalamt "beobachte" man zurzeit Erfolg und Vorteile von "iCheckit", aktiv am Programm beteiligen wolle man sich aber nicht. Momentan ist das Testsystem bei den Fluglinien Air Asia und Quatar Airways sowie französischen Banken und Hotels in Montegrino und Monaco im Einsatz. Dort wurde laut Interpol auch ein Krimineller dank iCheckit geschnappt, der von den österreichischen Behörden gesucht wurde. (fsc, derStandard.at, 24.11.2014)