Frankfurt - Der Umzug der Europäischen Zentralbank (EZB) in ihren neuen Doppelturm in Frankfurt ist im Gange. Insgesamt müssen in den kommenden Wochen rund 20.000 Kartons aus drei Gebäuden in der Frankfurter Innenstadt in die neue Zentrale gebracht werden. Der Umzug soll bis Ende November beendet sein. "Umzug zur neuen EZB - wir packen mit an!", lautet aber auch das Motto von Kapitalismuskritikern, die unter Anpacken durchaus etwas anderes verstehen. Am Samstag hatten sie sich zunächst bei der Frankfurter Paulskirche versammelt um nachdrücklich gegen das "Krisenmanagement" in Europa zu demonstrieren. Anschließend ging der Demonstrationszug zum neuen spektakulären EZB-Gebäude.

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Hier scheint eine gewisse Uneinigkeit zutage zu treten.
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Ganz friedlich lief die Sache nicht ab. Bei Auseinandersetzungen zwischen den Aktivisten des bankenkritischen Blockupy-Bündnisses und der Polizei hat es auf beiden Seiten Verletzte gegeben. Die Polizei zählte am Samstag neun verletzte Beamte, die Demonstranten sprachen von etwa 20 Betroffenen in ihren Reihen.

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Das Motto der Aktivisten könnte salopp so zusammengefasst werden.
Foto: Reuters/Pfaffenbach

Die Polizei griff ein, als Demonstranten den Neubau der Europäischen Zentralbank (EZB) mit Farbbeuteln und Steinen bewarfen. Rund 80 Aktivisten waren über Bauzäune geklettert und so auf das Gelände gelangt. Beamte seien zudem durch Tritte und Schläge angegriffen worden, sagte ein Polizeisprecher. Daraufhin habe es einen gezielten Einsatz von Pfefferspray gegeben. Nach einigen Minuten verließen die Aktivisten das Gelände laut Polizei wieder. Die Veranstalter sprachen von bis zu 3.000 Teilnehmern, die Polizei zählte rund 2.000 Demonstranten.

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Nicht ganz einig war man sich über die Zahl der Anwesenden.
Foto: Reuters/Pfaffenbach

Für die offizielle Eröffnung des EZB-Neubaus am 18. März kommenden Jahres kündigte das Bündnis weitere Aktionen an. Das spektakuläre neue Gebäude - zwei 165 und 185 Meter hohe gläserne Türme - wurde direkt am Mainufer vom Wiener Architektenbüro Coop Himmelb(l)au entworfen. Integriert in den Bau wurde die denkmalgeschützte ehemalige Großmarkthalle. Die EZB-Zentrale bietet Platz für 2.900 Mitarbeiter. Die Kosten werden aktuell auf 1,2 Milliarden Euro geschätzt. (APA/red, derStandard.at, 23.11.2014)