Im Bild: eine mehr oder weniger große Revolution und der dafür Verantwortliche, konkret die Studie Audi Prologue und Designer Marc Lichte. Erstere soll die Tür zu einer völlig neuen Designsprache bei den Ingolstädtern aufstoßen. Schließlich kreist die Optik seit etwa zehn Jahren um mittlerweile vertraute, um nicht zu sagen leicht sedierende Themen: Single-Frame, die Betonung humorloser Flächen, superstraighte Leuchtengrafik.

foto: audi

Marc Lichte hat sich also einen heiklen Job ausgesucht. Schließlich begleiteten die unterkühlten Looks den Aufstieg von Audi in die Top-Liga, vom Wiedererkennungswert ganz zu schweigen. Der Premium-Hersteller, das war seit einiger Zeit klar, musste einen relativ großen Schritt hinlegen, um nicht gänzlich in Selbstkopismus zu verfallen. Nun: Der 45-Jährige, der von Konzernmutter Volkswagen kam und dort etwa für die letzten beiden Golf-Generationen (mit-)verantwortlich war, hat ein ausbalanciertes Werk geschaffen. Ein bisserl Veränderung, aber dennoch Audi - diesen Eindruck suggeriert zumindest Lichtes Leistungsnachweis, der soeben im Vorfeld der Los Angeles Autoshow präsentiert wurde.

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Ein erster Check des Showcars: Den Single-Frame gibt es noch, und zwar breiter, mit mehr Kontur und kräftigen Querstreben versehen. Mit aufgestecktem Nummerntaferl ist viel von der Show perdu. Dennoch ist die Front dank Powerdome, Nüstern in Stealth-Optik und LED-Leuchten-Schlitzen überaus martialisch geraten. Klar erkennbar ist - wie so oft bei Audi-Studien - die Nähe zur Großserie. Da wird nicht mehr viel geschraubt.

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Die Seitenansicht beherzigt vor allem zwei aktuelle Trends: noch größere Radläufe, noch kleineres Greenhouse, also der Fensterbereich oberhalb der Schulterlinie. Die zeigt sich bei dem Coupé, das den Appetitanreger für den Audi A9, also den Dreitürer vom Luxusriegel A8, gibt, dominant. Auch damit folgt Lichte gängigen Trends. Länge, übrigens: 5,10 Meter, Breite: 1,95 Meter.

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Das Heck streift ein wenig beim Mercedes CL an, bei der Leuchtengrafik wagt man nach all den sachlichen Winkeln und grimmig funkelnden LED-Pünktchen ein paar beschwingte Linien.

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Ziemlich reduziert geht es dafür im Innenraum weiter: Nahezu die gesamten Instrumententafel ist ein durchgängiges Touch-Display, in der Mittelkonsole und hinterm Lenkrad harren weitere digitale Info-Zonen. Technische Daten zum Showcar gibts auch (1980 kg Gewicht, 605 PS), was die Realität bringen wird, sieht bekanntlich anders aus. In etwa zwei Jahren werden die neuen Looks im Audi A8 debütieren, zeitnah ist dann auch mit dem neuen A9 zu rechnen. (sts, derStandard.at, 19.11.2014)

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