Windhuk - Zum Schutz vor Wilderern will die Regierung Namibias einem Großteil der Spitzmaulnashörner in dem südwestafrikanischen Land die Hörner abtrennen lassen. Mit der Umsetzung des Plans sei bereits im Oktober begonnen worden, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums am Montag. Anfang 2015 solle die Aktion beendet sein.

"Die Enthornung findet statt, um Wilderer zu entmutigen", sagte der Sprecher. In Namibia leben etwa 2.000 der durch Wilderer gefährdeten Tiere. Laut Medienberichten will die Regierung die Hörner verkaufen und die Einnahmen in die Finanzierung von Naturschutzgebieten stecken. In Namibia gibt es 79 solcher Gebiete, die sich über eine Fläche von mehr als 100.000 Quadratkilometer erstrecken und nur von etwa 300.000 Menschen bewohnt werden.

Nashörner sind ein begehrtes Ziel von Wilderern. Ihre Hörner werden in der traditionellen chinesischen und vietnamesischen Medizin zu Pulver verarbeitet, das auf dem Endmarkt zum gleichen Preis wie Gold gehandelt wird. Da die große Nachfrage nach den Hörnern die Jagd auf die Tiere attraktiv macht, sind Umweltschützer zunehmend alarmiert. Nach Angaben vom Mai fielen in Namibia seit dem Jahr 2010 elf Nashörner Wilderern zum Opfer. (APA, 17.11.2014)