Google-Suchindex: Die helle Linie zeigt die Abfragen nach Uber, die blaue die nach Taxis in Deutschland.

grafik: Bruegel

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Foto: Reuters/Kai Pfaffenbach

Es klingt im ersten Moment wohl ein wenig paradox, doch es sieht ganz danach aus, dass der streitbare Fahrdienst Uber von Negativschlagzeilen profitiert. Und das nicht zu knapp, wie eine von der wirtschaftswissenschaftlichen Denkfabrik Bruegel veröffentlichte Messung von Suchanfragen auf Google zeigt.

Die Messung beschränkt sich auf Deutschland. Dort legte Uber im Februar 2013 los, führte aber zunächst neben der alteingesessenen Konkurrenz eher ein Nischendasein. Mit steigender Nachfrage nahm selbstredend auch der Gegenwind zu, und so lag Uber schon bald im Clinch mit den Taxlern, die das Gewerbe mit den streng regulierten Vorgaben für sich allein beanspruchten. Im April 2014 wurde der Fahrdienst Uber in Berlin vorübergehend untersagt.

Im Juni stiegen die Taxifahrer europaweit auf die Barrikaden, um Uber das Handwerk zu legen. Der Erfolg währte nur kurz: Im August wurde Uber-Pop zwar verboten, nur einen Monat später durfte er jedoch seinen Dienst wieder aufnehmen.

Diese drei Ereignisse zeigen einen sprunghaften Ansprung der GoogleSuche nach dem Schlagwort Uber. Bruegel mutmaßt, dass dies nicht ausschließlich dem Zweck diente, Nachrichten über Uber nachzulesen oder sich über das Unternehmen zu informieren, sondern auch, um den Service des Fahrdienstes in Anspruch zu nehmen.

In Österreich ist Uber seit einigen Monaten aktiv. Anders als der deutsche Uber-Pop arbeitet der Fahrdienst mit Mietwagenfirmen zusammen. Deren Fahrer sind im Unterschied zu Deutschland keine Privatpersonen, sondern Beschäftigte bereits bestehender konzessionierter Mietwagenanbieter. Mietwagenfahrer brauchen hierzulande keinen Ausbildungsnachweis und keine Prüfung, Taxilenker schon. (red, derStandard.at, 17.11.2014)