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Die Mangalitzaschweine der Göltls dürfen zwei bis drei Jahre durch den Schlamm wühlen.

Foto: apa/schlesinger

Es gibt im November erfreulichere Gegenden als das Nordburgenland. Ein eisiger Wind bläst gern über die ungarische Tiefebene, der Himmel hat hier noch mehr Platz als anderswo, um deprimierend grau zu sein, und der Neusiedler See ist nicht mehr beschwimm- und noch nicht begehbar. Ein guter Grund, die Reise trotzdem zu wagen, ist Joseph und Elena Göltls Schweinernes im Einmachglas.

Die Göltls halten rund um Frauenkirchen eine kleine Herde Mangalitza-Schweine, die die Freuden und Leiden des Nordburgenlands das ganze Jahr über im Freien erleben dürfen. Sie wühlen sich hier zwei, drei Jahre lang durch den Schlamm und kratzen sich an Bäumen, bis sie von einem befreundeten Bauern ganz in der Nähe geschlachtet werden.

Kräftig-lebrig-würzig

Aus den Mangalitzalebern - und sonst nichts bis auf ein paar Gewürze - kochen die Göltls dann eine Leberpastete, wie ich sie sonst noch nirgendwo gegessen habe. Kräftig-lebrig-würzig im Geschmack, herrlich cremig, einfach zum Eingraben gut. Wer meint, er mag Leberpastete nicht, der sollte jene der Göltls zumindest einmal probiert haben, bevor er sein finales Urteil fällt.

Ein ähnliches schweinisch-geschmackliches Erweckungserlebnis beschert ein weiteres Glas aus der Produktpalette der Göltls: Für ihre Crema di Lardo kommen werden die Abschnitte des Mangalitza-Rückenspecks mehrere Monate gereift, faschiert und mit Knoblauch und getrockneten Tomaten gemischt. Kaufen Sie doppelt so viele, wie sie zu brauchen glauben. (Tobias Müller, derStandard.at, 17.11.2014)