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Übt massive Kritik an den Bayreuther Festspielen: Jonathan Meese.

Foto: EPA/UWE ZUCCHI

Bayreuth - Nach seinem Aus bei den Richard-Wagner-Festspielen hat der Künstler Jonathan Meese (44) die Verantwortlichen in Bayreuth scharf kritisiert. "Es geht in Bayreuth schon lange nicht mehr um Kunst. Es geht um Selbsterhalt, Macht und den Kampf gegen die sinkende Relevanz", erklärte Meese dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

In Bayreuth herrsche eine "Kultur von Befehl und Gehorsam". Meese sprach auch von Einschüchterungsversuchen. Der 44-Jährige hätte eigentlich im Sommer 2016 die Oper "Parsifal" inszenieren sollen. Am Freitag verkündeten die Festspielverantwortlichen die Trennung. Der Grund: Sein Konzept sei nicht finanzierbar.

Meese hält das für vorgeschoben: "Künstler scheitern an Bayreuth, weil die Kunst dort kein Zuhause mehr hat. Meese ist nicht an Wagner gescheitert, sondern Bayreuth an Meese." Laut "Spiegel" sei der Künstler sogar bereit gewesen, für mögliche Mehrkosten seiner Inszenierung selbst aufzukommen.

Neuer Regisseur gesucht

Die Bayreuther Festspiele wollen indessen so schnell wie möglich einen Regisseur für die Eröffnungspremiere 2016 verpflichten. "Katharina Wagner ist da dran", sagte Sprecher Peter Emmerich am Montag. Es sei "höchste Eisenbahn", damit einem neuen Team noch genug Zeit bleibe.

"Wir konzentrieren uns jetzt sehr gezielt darauf, jemanden zu finden, der übernimmt", so Emmerich. Und da sei ein "gewisses Tempo" notwendig: "Parsifal" sei kein einfaches Stück und sei gerade in Bayreuth etwas Besonderes, gab Emmerich zu bedenken. (APA/red, 17.11.2014)