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Bankomatabhebungen im Ausland werden nicht mehr selbstverständlich sein.

Foto: AP/Francisco Seco

Wien - Konsumenten sollen selbst entscheiden, ob sie eine Sperre ihre Maestro-/Bankomatkarte für Bargeldbehebungen außerhalb Europas möchten oder nicht, forderte die Arbeiterkammer (AK) am Dienstag. "Die Sperre soll den Konsumenten nicht aufs Auge gedrückt werden. Das ist konsumentenunfreundlich", kritisierte AK-Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic. Die Banken reduzierten damit nur ihr eigenes Risiko und bürdeten den Kunden einen zusätzlichen Weg auf.

Die AK sieht zudem die einseitige Änderung des Vertrags durch die Banken ohne Mitteilung kritisch. Das Zahlungsdienstegesetz (ZaDiG) verlange bei Änderungen eines Rahmenvertrages - wie die Nutzung der Bankomatkarte -, dass die Änderung dem Karteninhaber rechtzeitig mitgeteilt wird. Das heiße zwei Monate vor Gültigkeit - der Kunde muss die Möglichkeit eines Widerspruchsrechtes haben. "Bisher sind unseres Wissens keine Schreiben an die Bankkunden geschickt worden, um ihre Zustimmung einzuholen", sagt Zgubic. Die AK fordert die Banken auf, ihre Vorgangsweise zu überdenken. Die Banken sollten vielmehr die Sicherheit der Karten selbst und der Geräte verbessern.

Aus Sicht der Banken heißt es dazu, die Funktion "Geocontrol" bedeute eine Teilsperre der Maestro-Karten für gewisse Länder außerhalb Europas, in denen objektive Gründe im Zusammenhang mit der Sicherheit der Zahlungsinstrumente vorlägen. Denn dort komme nicht die sichere Chip-Technologie zur Anwendung, die in Europa verwendet werde. Diese Teilsperre gehe daher konform mit den geltenden Maestro-Richtlinien, die wiederum mit Paragraf 37 Zahlungsdienstegesetz korrespondierten. Die Information der Kunden erfolge über unterschiedliche Medien wie Kontoauszüge, Internetbanking und Homepage. Die Deaktivierung sei einfach und unbürokratisch zum Beispiel über Internetbanking, Service-Hotline oder über den Betreuer und auch aus dem Urlaubsland möglich.

Soll Missbrauch verringern

Mit dem neuen Sicherheitsfeature "Geocontrol" soll der Missbrauch verringert werden. Die Bankomatkarten werden für einige wenige Länder außerhalb Europas für Bargeldbehebungen gesperrt. Diese Länder variieren, weil sie im Sinne der Qualitätssicherung laufend gemonitored werden. Es geht um das so genannte Skimming, bei dem die Magnetstreifendaten kopiert und der PIN-Code ausgespäht werden. Diese Daten werden den in andere Länder geschickt, um dort mittels Magnetstreifen Bargeldbehebungen zu tätigen.

Österreich sei eines der sichersten Länder der Welt, da die Chiptechnologie seit 1994 eingesetzt wird, erklärte die für die Bankomatkarten-Abwicklung zuständige Payment Services Austria GmbH (PSA). Es gebe allerdings Länder, die in dieser Technologie hinterherhinkten und diese Chip-Technologie noch nicht eingeführt hätten. Deswegen sei "Geocontrol" der zuverlässigste Weg, die Betrugsraten zu senken. Die PSA empfiehlt Karteninhabern, die eine Reise außerhalb Europas planen, Kontakt mit ihrer Bank aufzunehmen und sich dort beraten zu lassen. (APA, 18.11.2014)