Wien - In Architektur und Design sind zunehmend komplizierte, gekrümmte Formen gefragt. Um sie aus möglichst einfachen Bauteilen zusammenzusetzen, müssen schon bei der Planung mathematisch komplizierte Aufgaben bewältigt werden. An der Technischen Universität Wien wurde am Freitag mit einem Symposium ein neues Forschungszentrum eröffnet, in dem Mathematiker, Informatiker und Architekten an solchen Problemen arbeiten.

"In der diskreten Differentialgeometrie werden Kurven und Flächen diskretisiert, also in bestimmte Teilabschnitte zerlegt", erklärte Helmut Pottmann, Sprecher des neuen Forschungszentrums "Center for Geometry and Computational Design" in einer Aussendung. Diese Zerlegung könne so gewählt werden, dass sie ganz bestimmte Anforderungen erfüllt, etwa die statisch optimale Lösung mit möglichst wenigen Stützen oder eine aus ebenen Vierecken aufgebaute geschwungene Form.

Mit Hilfe von Methoden aus der diskreten Differentialgeometrie könnten Computerprogramme für die Planung von Freiformen entwickelt werden, die von Anfang an alle nötigen Bedingungen erfüllen. Doch die Fragestellungen aus der Architektur bringen auch für die Mathematiker neue Problemstellungen und Erkenntnisse. (APA/red, derStandard.at, 15. 11. 2014)