Rom - Schwere Niederschläge haben am Samstag zu chaotischen Zuständen in mehreren norditalienischen Regionen, vor allem in Ligurien und der Toskana, geführt. Am stärksten betroffen war wieder die ligurische Hafenstadt Genua, in der Flüsse über die Ufer traten und einige Stadtvierteln überschwemmt wurden. Mehrere Familien mussten ihre Wohnungen verlassen. Teile eines Wohngebäudes stürzten ein.

Ein Mann wurde in Genua als vermisst gemeldet. Er soll mit seinem Auto von einem Fluss mitgerissen worden sein, der über die Ufer getreten war, berichteten italienische Medien am Samstag. Wegen der Wolkenbrüche riet die Autobahngesellschaft Lenkern, auf Fahrten nach Genua zu verzichten. Teile der Autobahnstrecke A7 Genua-Serravalle wurden wegen der Überschwemmungen gesperrt.

Erdrutsche

Der Bahnverkehr zwischen den Großstädten Mailand, Turin und Genua kam zum Erliegen. Wegen der Erdrutsche war auch die Bahnlinie zwischen Savona und der Grenzstadt Vendimiglia nahe der französischen Grenze gesperrt. Zu erheblichen Verspätungen kam es auf dem Flughafen von Genua, "Cristoforo Colombo".

Die Schlechtwetterfront sorgte für Chaos auch in der Lombardei, im Piemont und in der Toskana. In Mailand trat der Fluss Seveso über die Ufer. Die Gemeinde rief die Bürger zum Verzicht auf Privatfahrzeuge auf, um die Arbeit der Zivilschutzeinheiten zu erleichtern.

Auch für die nächsten Tagen wurde weiterer Niederschlag erwartet. Seit den schweren Unwettern Mitte Oktober sind in Italien mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Die Schäden gingen in die Millionen. Das Land wird immer wieder von heftigen Unwettern heimgesucht. Kleine Flüsse verwandeln sich dabei in relativ kurzer Zeit in reißende Ströme und werden oft zur tödlichen Falle. (APA, 15.11.2014)