Nvidia-Grid-Datenzentren beherbergen tausende solcher Servereinheiten, die speziell auf Grafikberechnungen ausgelegt wurden.

Foto: Nvidia
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Nvidia startet am Dienstag einen neuen Streaming-Dienst für Videospiele. Grid getauft, soll der Games-Streaming-Service künftig Spiele direkt über das Internet verfügbar machen. Downloads werden wie schon bei vergleichbaren Angeboten wie Sonys PlayStation Now oder Onlive nicht benötigt.

Grid wird bis zum 30. Juni 2015 allen Besitzern eines Nvidia-Shield-Handhelds oder -Shield-Tablets kostenlos zur Verfügung stehen und zum Start 20 Games bieten, darunter Titel wie "Batman: Arkham City", "Borderlands 2" und "The Witcher 2". Neuere Werke sind anfangs jedoch nicht dabei.

Netzwerk

Laut Hersteller wurden für Grid Datenzentren rund um den Globus geschaffen. Die vernetzt eingesetzten Prozessoren und Grafikchips sollen eine Rechenleistung von 20 Petaflops erreichen und damit so leistungsstark wie führende Supercomputer sein.

Für flüssiges Spielen empfiehlt Nvidia Anwendern eine Internetanbindung mit 10 Mbit/s. Damit ist laut der Seite Eurogamer eine Übrtragungsqualität von 720p (Kantenglättung 4xMSAA) bei 60 Bildern pro Sekunde komfortabel möglich. Den ersten Tests zufolge dürfte Grid starke Fortschritte gegenüber bisherigen Streaming-Diensten gemacht haben. Unter anderem profitiert die Technologie davon, dass die h.264-Video-Encodierung direkt über die GPUs läuft und so die Latenz weiter gesenkt wird.

Testfeld

Der Dienst, den Nvidia selbst als "Netflix für Videospiele" anpreist, wird zunächst auf Nvidias eigene Handhelds beschränkt sein. Womöglich, um ein kontrolliertes Testfeld zu haben. Danach dürfte der Hersteller, allein schon um ein breiteres Publikum erreichen zu können, die Verfügbarkeit ausweiten. Theoretisch eignen sich Streaming-Dienste für ein sehr breites Feld an Hardware von PCs über Fernseher bis zu Spielkonsolen. Ein Preismodell hat Nvidia noch nicht angekündigt, doch eine Finanzierung über Abonnements liegt nahe. Berichten zufolge wird Sony auch bald ein Abo-Modell für PlayStation Now bekanntgeben, das bereits in einer Beta in den USA zur Verfügung steht und 2015 in Europa starten soll. (Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 14.11.2014)