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Noch liegen die Verhandlungen auf Eis. Wenn die Regierung will, kann es aber beim Arbeitszeitpaket schnell gehen

Foto: APA/dpa-Zentralbild/Matthias Bei

Wien - Angesichts der besonders stark steigenden Arbeitslosigkeit bei Älteren hält IHS-Arbeitsmarktexperte Helmut Hofer eine Lockerung des erhöhten Kündigungsschutzes bei über 50-Jährigen für durchaus sinnvoll.

Wie der STANDARD berichtete, plant das Sozialministerium eine Änderung, wonach bei Neuanstellungen von Arbeitskräften dieser Altersgruppe künftig kein besonderer Schutz mehr gelten soll. Ein Gesetzestext wurde bereits vorbereitet. Das Problem sei derzeit vor allem, dass Ältere selten neue Jobs bekommen, weil die Arbeitgeber noch immer das Gefühl hätten, sie könnten diese Mitarbeiter nicht mehr kündigen, sagte Hofer im Ö1-Mittagsjournal. Auch wenn das gar nicht immer den Tatsachen entspreche, "reduziert das die Bereitschaft einzustellen".

Im Sozialministerium bestätigte man zwar das Vorhaben, verwies aber darauf, dass der Entwurf noch nicht offiziell in Begutachtung geschickt wurde, weil die Verhandlungen über ein umfassendes Arbeitszeitpaket auf Sozialpartnerebene auf Eis gelegt wurden. Dem Vernehmen nach wartet man vorerst die Wirtschaftskammerwahl Ende Februar ab. Danach soll ein neuer Anlauf genommen werden. Nicht einigen konnten sich ÖGB und Wirtschaftskammer vor allem bei der Flexibilisierung der Tageshöchstarbeitszeit (zwölf Stunden) und der Frage, wann Mitarbeiter Anspruch auf eine sechste Urlaubswoche haben sollen. (go, DER STANDARD, 14.11.2014)