480 Millionen Euro hat der Bau des riesigen Komplexes in Wien-Mitte gekostet.

Foto: Cremer

Geplant hat eine Projektgemeinschaft der Architekturbüros Neumann + Steiner sowie Ortner & Ortner.

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Vor genau zwei Jahren gab es das "Pre-Opening" mit Bürgermeister Michael Häupl und Bundespräsident Heinz Fischer. Im April 2013 wurde "The Mall" in Wien-Landstraße dann ganz offiziell eröffnet. Die Neuüberbauung des U- und S-Bahn-Hofs Wien-Mitte kostete 480 Millionen Euro, unter anderem wegen enorm komplexer statischer Herausforderungen, deren Bewältigung eine beträchtliche Bauverzögerung mit sich brachte. Das Fundament, eine 1,5 Meter dicke und 16.000 Quadratmeter große Betonplatte, wiegt immerhin 50.000 Tonnen.

"Mehr als 500 Millionen" gefordert

Ein enormer Brocken also, nicht nur physisch, auch finanziell. Da wundert es nicht, dass die Errichter BAI Bauträger Austria Immobilien GmbH und Bank Austria nun 500 Millionen Euro dafür haben wollen - mindestens. Vor wenigen Tagen wurden nun der internationale Immobiliendienstleister Cushman & Wakefield und die österreichische BAR Bareal Immobilientreuhand Gmbh ganz offiziell mit der Käufersuche beauftragt.

In Inseraten sowie über die Website von Cushman & Wakefield wird der riesige Komplex mit 95.000 Quadratmeter vermietbarer Fläche, davon 62.000 Quadratmeter Büros und 33.000 Quadratmeter Shopping (eben "The Mall"), zum Kauf angeboten. "Angebote über mehr als 500 Millionen Euro" werden gerne entgegengenommen, heißt es dort.

"Share Deal" angestrebt

Das Objekt wird "im Rahmen eines Share Deals" offeriert; verkauft werden soll also nicht die Liegenschaft, sondern die Gesellschaft, die im Besitz des Gebäudes steht - die "Wien Mitte Immobilien GmbH". Der Käufer erspart sich dadurch die Grundbucheintragungsgebühr.

Die Büroflächen sind an das Finanzministerium, Wien Tourismus und die Mondi AG vermietet; aus Investorensicht wohl ein sehr attraktives Paket. Die Vermietung der Einzelhandelsflächen lief bisher aber nicht ganz nach Plan. Ein größeres Geschäftslokal im zweiten Stock steht seit der Eröffnung leer, eine Etage tiefer seit kurzem auch ein zweites. So mancher Shoppingcenter-Profi hält die "Mall" für eine Fehlplanung, weil die Kundenfrequenz in den oberen Stockwerken zu wünschen übrig lässt.

Rekordjahr bei Investments

Findet sich ein Käufer, wird das die Investitionen in den heimischen Gewerbeimmobilienmarkt jedenfalls ordentlich nach oben treiben – allerdings wohl erst im nächsten Jahr, für heuer dürfte sich das Closing kaum noch ausgehen. Für 2014 erwarten Experten ohnehin bereits ein Rekordjahr mit einem Gesamtvolumen von rund 2,9 Milliarden Euro. (mapu, derStandard.at, 13.11.2014)