München/Unterföhring - Nach der Übernahme von Sky Italia und der Mehrheit der Aktien von Sky Deutschland nennt Rupert Murdoch seinen Bezahlsender nun schlicht Sky, wie das Unternehmen heute, Donnerstag, bekanntgab. Nach der Verschiebung innerhalb des Murdoch-Imperiums hat der Konzern jetzt 20 Millionen Pay-TV-Kunden in Deutschland, Österreich, Großbritannien, Irland sowie Italien und beschäftigt 31.000 Mitarbeiter.

Zuvor hatte Murdoch den Anteil am bisherigen Schwestersender Sky Deutschland nochmals ausgebaut. Die britische BSkyB kaufte nach Ablauf seines Übernahmeangebots weitere Aktien an der Börse hinzu und kommt nun auf eine Beteiligung von 89,71 Prozent, wie beide Unternehmen am Mittwochabend mitteilten. Zuletzt waren es 87,45 Prozent.

Damit könnten die Tage von Sky im Nebenwerteindex MDax gezählt sein. Nach den Regeln der Deutschen Börse müssen Unternehmen für die Indexmitgliedschaft Mindestwerte bei Streubesitz, bei dessen Marktkapitalisierung und beim Börsenumsatz erreichen. Regulär entscheidet die Börse erst im März wieder über die Zusammensetzung des MDax. In Ausnahmefällen sind aber auch eine vorzeitige Änderungen möglich. Ab einer Schwelle von 95 Prozent könnte BSkyB die restlichen Aktionäre nach deutschem Aktienrecht sogar mit einer Zwangsabfindung herausdrängen.

Schlagkräftige Einheit

Der Medienmagnat Rupert Murdoch bündelt seine Bezahlsender in Deutschland, Großbritannien und Italien zu einer schlagkräftigen Einheit. Dafür verschob Murdoch den 57-prozentigen Sky-Deutschland-Anteil seiner Konzernholding 21st Century Fox zu seinem britischen Ableger BSkyB. Im Zuge dessen war BSkyB nach deutschem Recht verpflichtet, den übrigen Aktionären ein Angebot zu machen.

Insgesamt zahlt BSkyB nun nach eigenen Angaben 6,9 Mio. Pfund (8,76 Mio. Euro) für die beiden Gesellschaften in Deutschland und Italien. Davon flossen 4,9 Mio. Pfund an den BSkyB-Hauptaktionär 21st Century Fox. Sky Italia gehörte bereits vorher vollständig zu Murdochs Imperium. (APA, Reuters, 13.11.2014)