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Das geplante Plastiksackerlverbot könnte vom frischen Wind in der EU-Kommission davongeblasen werden.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Brüssel - Das ursprünglich geplante Verbot respektive die drastische Reduzierung des Verbrauchs der leichten Wegwerfplastiksackerl könnte von der neuen EU-Kommission zu Fall gebracht werden. Der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, zeigte sich am Mittwoch skeptisch gegenüber dem vorliegenden Vorschlag der alten Kommission und kündigte eine genaue Analyse an.

Analyse geplant

"Was die Plastiktüten betrifft, wo der Vorschlag ein ganzes Verfahren durchläuft, sollte ursprünglich ein Pferd produziert werden" und nicht ein Kamel, meinte Timmermans. "Aber hinten kommt etwas ganz anderes heraus, möglicherweise von einem anderen Planeten." Daher sollte es eine Analyse geben, ob "nach dem ganzen Verfahren und den Ausschüssen immer noch das Gleiche bewirkt wird wie ursprünglich geplant".

"Bei der Diskussion über die Plastiktüten bin ich mir nicht so sicher, ob das, was hinten herauskommt, das ist, was wir wollten. Das ist so kompliziert, dass ich Stunden brauchte zu verstehen, worum es geht", sagte Timmermans.

"Nicht verzetteln"

Er wolle die Angelegenheit pragmatisch angehen. Generell gehe es darum, die Kräfte für Programme einzusetzen, die zu Wachstum in Europa führen können. "Wir können uns nicht erlauben, Mittel zu verschwenden, uns mit Dingen zu verzetteln, die gar nicht durch Rat und EU-Parlament verabschiedet werden." Deshalb werde sich die neue Kommission "genau auf Projekte konzentrieren, die man in Europa braucht". (APA, 12.11.2014)