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An der Absturzstelle von Flug MH17 in der Ostukraine (im Bild ein bewaffneter Separatist) werden die Untersuchungen fortgesetzt.

Foto: EPA / ALEXANDER ERMOCHENKO

Stockholm/Kiew/Peking - Ein Berater von Russlands Präsident Wladimir Putin droht den baltischen EU-Ländern Estland und Lettland indirekt mit Gewalt. Laut einem Bericht des Schwedischen Fernsehens (SVT) sagte Sergej Markow, diese beiden Staaten liefen wegen ihrer repressiven Haltung gegenüber der jeweiligen russischen Minderheit im Konfliktfall Gefahr, von der Landkarte zu verschwinden.

"Wenn ein großer Krieg kommt, dann kann es sein, dass von diesen Ländern nichts übrig bleibt", zitierte SVT Markow in einer Vorausmeldung zur jüngsten Folge des Auslandsmagazins Korrespondenterna. Der Präsidentenberater äußert sich in der Sendung auch zur Lage in der Ukraine und erklärt die russische Annexion der Krim als "Verteidigung gegen eine feindliche Umwelt voller Russenhass". Moskau müsse Russen retten, wenn ihnen Ultranationalisten nach dem Leben trachteten. Dort, wo die ukrainische Regierung ("ukrainische Junta") hause, herrschten "Faschismus und Terror". Wo sich hingegen russische Soldaten befänden, gebe es Demokratie und Meinungsfreiheit.

"Gewaltniveau weiter hoch"

Die OSZE befürchtet angesichts der fortdauernden Gefechte in der Ostukraine eine weitere Ausweitung der Kampfhandlungen. "Das Gewaltniveau in der Ostukraine sowie das Risiko einer weiteren Eskalation sind weiterhin hoch und steigen weiter an", sagte der OSZE-Sprecher Michael Bociurkiw am Dienstag in Kiew. Nach Angaben Kiews wurden bei den Kämpfen zuletzt innerhalb von 24 Stunden fünf Regierungssoldaten getötet. Jüngste Berichte über die Entsendung russischer Konvois mit Panzern und schweren Waffen in die Krisenregion schürten die Angst vor einer neuen Offensive der Separatisten.

Sanktionen am Tapet

Die EU-Außenminister beraten kommenden Montag über eine mögliche Verschärfung der Sanktionen gegen Russland. Österreich ist dagegen, wie Bundeskanzler Werner Faymann am Dienstag nach dem Ministerrat erklärte. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sagte in Berlin, es gehe nicht um schärfere Wirtschaftssanktionen, sondern um eine etwaige Ausweitung der Sanktionen gegen Einzelpersonen.

In der Ostukraine setzten niederländische Ermittler ihre Untersuchungen zum Absturz der malaysischen Passagiermaschine MH17 fort. Am Rande des Apec-Gipfels in Peking legte der australische Premier Tony Abbott Medienberichten zufolge dem russischen Präsidenten Putin eine Entschuldigung wegen des Absturzes nahe. (APA, dpa, Reuters, red, DER STANDARD, 12.11.2014)