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Foto: REUTERS/Robert Galbraith

Die besten Jahre der Spielkonsolen sind Geschichte. Das meint zumindest Jen-Hsun Huang, Chef des Chipherstellers Nvidia. "Ich habe das Gefühl, dass die Spielkonsolenplattform nicht mehr an die Tage ihrer Blütezeit herankommen wird, als sie wirklich uneingeschränkt die beste Plattform zum Spielen war", so Huang in einer Telefonkonferenz gegenüber Investoren.

Von außen betrachtet

"Das trifft heute einfach nicht mehr zu. Es gibt zu viele andere Wege, Spiele zu genießen. Und außer Frage steht, dass der PC sich einer wachsenden Anzahl an Games erfreut. Der PC ist die größte Plattform für Spiele geworden", so der Manager. Huang rechtfertigt damit gleichzeitig gegenüber seinen Investoren, weshalb der Grafikkartenspezialist in der neuen Hardwaregeneration in keiner einzigen Konsole vertreten ist. PS4, XBO und Wii U setzen alle auf Chips des Konkurrenten AMD. Dass Konsolen in absehbarer Zeit eine Flaute erleben, ist fraglich. Während sich zwar Nintendo in diesem Zyklus schwerer tut, verkaufen sich PS4 und XBO 70 Prozent schneller als ihre Vorgänger.

Neue Märkte

Nvidia dürfte nicht zuletzt auf die aufblühenden Märkte in China und Entwicklungsländern schielen, in denen PCs nicht zuletzt auch aufgrund jahrelanger Einfuhrbeschränkungen für Konsolen nach wie vor die beliebteste Spielplattform ist. "In China und in Entwicklungsländern ist der PC eine Plattform, die sie schon besitzen. Sie können sie zwei, drei oder vier mal aufrüsten, ohne die Basis wechseln zu müssen." Davon profitiert dann vor allem Nvidia als führender Grafikkartenhersteller für Gaming-PCs. Spannend zu sehen sein wird, wie sich Konsolen vor allem in China etablieren können. Microsoft, Sony und Nintendo dürfen seit diesem Jahr erstmals auch hier ihre Produkte verkaufen. Die XBO ist bereits in China erhältlich, die PS4 startet im Dezember. (zw, derStandard.at, 11.11.2014)