Die Ende Oktober beim EZB-Stresstest durchgefallene ÖVAG/Volksbankengruppe wird (wie berichtet) ihren Kapital- bzw. Abwicklungsplan am Montag und damit fristgerecht bei der Finanzmarktaufsicht (FMA) anmelden. Diese wird ihn dann an die seit Anfang November für die Bankenaufsicht in der Eurozone zuständige Europäische Zentralbank (EZB) weiterleiten.

Das Institut hatte bereits vor der Veröffentlichung der Stresstest-Ergebnisse seinen Abbau angekündigt: Die faulen und nicht zukunftsträchtigen Teile will die ÖVAG im Laufe des ersten Halbjahres 2015 in eine nicht staatliche Bad Bank ohne Banklizenz auslagern. Dabei will das Institut künftig ohne weitere Staatshilfen auskommen, bestätigte eine Sprecherin. Die ÖVAG hatte sich mit einer massiven Expansion nach Osteuropa verhoben und bislang in mehreren Schritten inklusive Garantien 1,35 Milliarden Euro an Staatshilfen erhalten.

Grünes Licht für Fusionswelle

Der österreichische Volksbanken-Sektor rückt nun auch offziell nach dem Patzer des Spitzeninstituts ÖVAG im Stresstest näher zusammen. Man habe sich auf den Zusammenschluss auf acht große Regionalbanken geeinigt, heißt es. Bisher waren neun geplant. Diesem weiteren Schritt zur Neustrukturierung haben 92 Prozent der Volksbanken zugestimmt, teilte das Volksbanken-Spitzeninstitut ÖVAG am Montag mit. Die Fusionen sollen schrittweise erfolgen und bis spätestens 2017 auch technisch abgeschlossen sein.

Beschlossen wurde die Fusion bereits auf dem am vergangenen Freitag abgehaltenen Gruppentag. Von den Zusammenschlüssen sind alle derzeit noch eigenständigen 41 Volksbanken betroffen.

Regionale Volksbanken

Folgende größeren regionalen Volksbanken werden entstehen: Volksbank Wien (Sitz: Wien, Fusion von 7 Instituten), Volksbank Niederösterreich West (St. Pölten, 9), Volksbank Oberösterreich (Wels, 7), Volksbank Salzburg (Stadt Salzburg, 5), Volksbank Tirol (Innsbruck, 3), Volksbank Vorarlberg (Rankweil, keine Veränderung), Volksbank Kärnten (Klagenfurt, 6) und Volksbank Steiermark (Graz, 3 Volksbanken).

Ergänzt werden sollen die regionalen Volksbanken künftig von bis zu drei Spezialinstituten.

Die Fusionen müssen formell noch von den Generalversammlungen der einzelnen Volksbanken beschlossen werden. Das soll in den kommenden Wochen geschehen. Der Zusammenschluss ist Teil des Restrukturierungsplans des Volksbanken-Verbunds, der unter Vorbehalt aufsichtsrechtlicher und behördlicher Genehmigungen steht. (APA/red, derStandard.at, 10.11.214)