Tumorproben, die aus dem Linzer Allgemeinen Krankenhaus (AKh) in ein Labor nach Deutschland geschickt wurden, aber auf dem Postweg verschwanden, sind wieder aufgetaucht. Das berichteten die Oberösterreichischen Nachrichten unter Berufung auf Spitals-Direktor Heinz Brock.

Barcode beschädigt

Betroffen waren sechs Patientinnen mit Verdacht auf Brustkrebs. Ihnen waren die Gewebeproben Ende September entnommen worden. Diese wurden - wie eine "erhebliche Anzahl" anderer auch jedes Jahr - ans Klinikum Bayreuth zur Befundung geschickt. Doch auf dem Postweg gingen sie verloren.

"Die Deutsche Post hat das Paket mit den Proben wiedergefunden", zitieren die OÖN den AKh-Direktor. Die Experten in Bayreuth konnten inzwischen mit den Untersuchungen beginnen. Die Ursache für die Verzögerung des Pakets, das ein Kurier der Deutschen Post auf dem Bahnhof Passau übernommen und in das mehr als 400 Kilometer entfernte Verteilerzentrum in Leipzig gebracht hatte: "Es wurde auf dem Transport beschädigt".

Zwar nicht der Inhalt des Paketes, aber der Barcode auf der Verpackung. Deswegen konnte das Paket nicht mehr elektronisch sortiert werden und blieb in der Verteilerstelle liegen. Erst nach mühsamen Recherchen der Deutschen Post wurde das Paket ausfindig gemacht. Anschließend wurden die Befunde neu verpackt und sofort nach Bayreuth geschickt.

"Keine Nachteile"

"Die betroffenen Frauen haben durch das Malheur keine gesundheitlichen Nachteile erlitten", versicherte der Spitals-Chef. Die Therapien seien längst festgelegt gewesen und ohne Unterbrechung weitergeführt worden: "Zwei Patientinnen mussten aber noch einmal kleinere Probenentnahmen über sich ergehen lassen. Das hätte nicht sein müssen, wenn die Erstproben termingerecht in Bayreuth angekommen wären." Das AKh werde sie dafür entschädigen.

Nach dem Bekanntwerden des Vorfalls gab es mehrfache Kritik an der Praxis, Patientenproben in deutsche Labors zu schicken. Das Krankenhaus will jetzt zur Befunderhebung und Absicherung von Diagnosen enger mit dem Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern und dem oberösterreichischen landeseigenen Spitalsträger gespag zusammenarbeiten. (APA, derStandard.at, 10.11.2014)