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Die Kühltürme des AKW Golfech.

Foto: Reuters/Duvigneau

Montpellier - Erneut haben Drohnen unbekannter Herkunft zwei französische Atomanlagen überflogen: In der Nacht auf Freitag sei die Anlage von Marcoule im südfranzösischen Departement Gard überflogen worden, hieß es aus mit dem Fall betrauten Kreisen.

Auch das Atomkraftwerk Saint-Alban nicht weit von Lyon wurde laut AKW-Leitung bereits am Mittwoch überflogen. Damit wurden seit Anfang Oktober 18 mysteriöse Drohnen-Flüge über französischen Atomanlagen gezählt.

Verhaftete freigelassen

Nach wie vor ist völlig unklar, wer hinter den Flügen stecken könnte. Zwei Männer im Alter von 24 und 31 Jahren, die diese Woche zusammen mit einer Frau in der Nähe des zentralfranzösischen Atomkraftwerkes Belleville-sur-Loire festgenommen worden waren, kamen am Freitag auf freien Fuß.

Es wurde zwar ein Ermittlungsverfahren gegen die beiden Männer wegen "absichtlichen Überflugs eines Sperrbereichs" eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft hatte aber bereits am Donnerstag erklärt, die drei jungen Leute seien nur "Modellbau-Liebhaber" und hätten die zwei Drohnen fliegen lassen, um ein ferngesteuertes Boot auf einem See in der Nähe des AKW zu filmen. Mit den anderen Flügen über französischen Atomanlagen hätten sie nichts zu tun.

Das Innenministerium in Paris hatte die Vermutung geäußert, dass Atomkraftgegner hinter den mysteriösen Drohnen-Flügen stecken könnten. Die Umweltorganisation Greenpeace, die früher durch spektakuläre Aktionen auf die ihrer Meinung nach mangelhafte Sicherheit von französischen Atomanlagen aufmerksam gemacht hatte, bestritt jede Verwicklung. (APA, 7.11.2014)