Wien - Anlässlich des "Intersex Solidarity Days" am 8. November fordern die Kinder- und Jugendanwälte (KIJA) ein Verbot von angleichenden Operationen bei zwischengeschlechtlichen Neugeborenen sowie das Streichen aus dem Krankheitsregister der Weltgesundheitsorganisation. Auch solle die Kategorie "Geschlecht" in offiziellen Dokumenten zumindest um eine zusätzliche Kategorie erweitert werden ("others").

Von 1.000 Kindern kommen laut einer Aussendung der KIJA am Donnerstag ein bis zwei Kinder intersexuell auf die Welt. Zwischengeschlechtliche Menschen haben entweder Anteile beider Geschlechter oder werden mit uneindeutigen Geschlechtsmerkmalen geboren.

Intersexualität von WHO als Störung klassifiziert

Intersexualität werde auch heute noch als behandlungsbedürftig angesehen und nicht als eine geschlechtliche Variation, als Folge würden intersexuelle Kinder "angleichenden", medizinisch nicht notwendigen Operationen unterzogen. Rechtlich sei das nur möglich, weil die WHO Intersexualität als Störung klassifiziere, kritisieren die Kinderanwälte. Die Auswirkungen seien schwerwiegend und vielfach irreversibel, etwa lebenslange Einnahme von künstlichen Hormonen. (APA, derStandard.at, 6.11.2014)