Das aufgefrischte Mégane Coupé Cabriolet.

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Der Innenraum lässt sich um viel Multimediales erweitern.

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Wien - Der nahende Winter ist natürlich nicht die ideale Cabrio-Zeit. Andererseits wusste in urgrauer Zeit schon der weise Joki Kirschner, dass nur hat, wer rechtzeitig drauf schaut. Und da ist der Noch-nicht-Winter gar vorzüglich geeignet, zumal das Fetzendachl beim Mégane Coupé Cabriolet aus Blech, respektive aus Glas ist. Das kann man grundsätzlich bedauern, tut es aber eher nicht bei Kälte und Regen, welcher heuer nicht nur während der Testzeit in Massen vom Himmel fiel.

Der Pipsi sollte auch das recht sein, verschnupft wie die von der Hitze Kalabriens verwöhnte Mischlingshündin war - und uns natürlich auch, weil wir nicht schon wieder zum Tierarzt mussten. Dank der windschlüpfrigen Windabweiser, um die der technisch und optisch aufgefrischte Mégane CC aufgerüstet wurde, brauchte Pipsi beim Oben-ohne-Fahren kein Kopftuch. Seitenfenster hoch und schon ist der Fahrtwind wirkungsvoll ausgesperrt.

Klapp-Glasdeck

Apropos oben ohne: Fürs Auf- oder Zuklappen sollte man sich Zeit nehmen. So nebenbei an der Ampel geht das nicht, weil es mindestens 21 Sekunden dauert - bei ausgeschalteter Zündung. Kofferraumtechnisch ist das elektrische Klapp-Glasdeck eine Herausforderung, weil nur Raum für kleines Handgepäck übrig bleibt. Wer die einschlägigen Vorschriften wie beim Check-in im Flugzeug ignoriert, sollte tunlichst nicht darauf vergessen. Sonst kommt Zuklappen teuer.

Ungefährlicher als Ablage ist die Rückbank. Sie ist, wie in vielen Coupés, selbst für Durchschnittskonfektion zu knapp bemessen und findet so lebensnahe Verwendung. Im Minikofferraum hingegen hätte die im Katzenkorb kauernde Pipsi nie Platz und genug Luft gehabt. Ehe die Hundeauskenner nun kläffen, dass ein Hund nicht in einen Katzenkorb gepfercht gehört: Natürlich kann im Mégane CC ein Gurt befestigt werden. Aber Pipsi reist lieber vornehm im Haus.

Genießer schweigen

Einzug gehalten im CC hat mit dem Facelift die Multimediaelektronik R-Link mit rund 50 Apps, die Puristen vermutlich meiden. Man will beim gemütlichen Cruisen gar nicht wissen, wo Bau- oder Gefahrenstellen sind und schon gar nicht andere Verkehrsteilnehmer darauf hinweisen. Der Genießer schweigt. Das gilt übrigens auch für den Turbo, der mit ausreichender Drehzahl bei Laune gehalten werden will. Ledersitze (fest und komfortabel), Perlmutt-Metallic-Lack, All-Seasons-Pack und Reserverad kosten übrigens extra (2500 Euro). (Luise Ungerboeck, DER STANDARD, 31.10.2014)