Jerusalem - Auf dem Jerusalemer Tempelberg ist es Mittwochfrüh erneut zu Ausschreitungen gekommen. Sicherheitskräfte drangen auf das Gelände der Al-Aksa-Moschee vor, um eine Gruppe Vermummter auseinanderzutreiben, teilte ein Polizeisprecher mit. Die Beamten seien mit Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen worden und hätten die Demonstranten schließlich in die Moschee gedrängt.

Im Anschluss kam es einem Reporter zufolge auch zu Ausschreitungen in der Jerusalemer Altstadt. Nahe einem Stadttor hätten Polizisten Blendgranaten und Tränengas auf eine aufgebrachte Menge abgefeuert. Unter den Menschen hätten sich auch zahlreiche Kinder befunden, die zur Schule wollten.

Krawalle nach Schüssen auf Nationalisten

Seit Wochen kommt es am Tempelberg immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Vergangene Woche war das Gelände erstmals seit Jahren abgeriegelt worden, nachdem ein jüdischer Nationalist angeschossen und der mutmaßliche palästinensische Schütze von der Polizei getötet worden war. Die Unruhen nähren Befürchtungen, es könne zu einer neuen Intifada kommen.

Der Tempelberg ist die drittheiligste Stätte des Islams nach Mekka und Medina. Das Judentum verehrt ihn als seinen wichtigsten heiligen Ort. (APA, 5.11.2014)