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Die Touristenmeile im Herzen der Stadt Salzburg wird aufgegraben, neue Leitungen werden verlegt, und statt Asphalt wird Granitstein gepflastert. 2,3 Millionen Euro investiert die Stadt in die Aufhübschung.

APA/HELMUT FOHRINGER

Salzburg - Die Getreidegassse in der Salzburger Altstadt wird von 2015 bis 2017 eine Baustelle sein. Die in die Jahre gekommenen Leitungen unter der weltberühmten Einkaufsstraße müssen ausgewechselt werden. Der Kanal ist mehr als hundert Jahre alt, und auch die Fernwärmeleitungen aus den 1950er-Jahren entsprechen nicht mehr dem neusten Stand der Technik. Im Zuge der Bauarbeiten wird auch die Oberfläche der Gasse komplett erneuert. Wie in der Linzer Gasse soll der Belag durch Granitstein ersetzt und auf Gehsteigniveau angehoben werden.

In der ersten Bauphase zwischen Februar und Juli 2015 kommt es für den Individualverkehr zu einer Beeinträchtigung: Die Durchfahrt durch die Altstadt über den Herbert-von-KarajanPlatz bis zur Staatsbrücke ist wegen der Bauarbeiten zwischenzeitlich nicht möglich. Die Autos werden vor dem Neutor über die Reichenhallerstraße und Mülln bis zum Franz-Josef-Kai umgeleitet.

Nur Öffis, Taxis und Radfahrer durch die Altstadt

Denn auch die Leitungen des Bürgerspitalplatzes müssen ausgewechselt werden, die Künette wird die Hälfte der Straße beanspruchen. "Das wird arschknapp", so Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste). Nur O-Busse, Taxi und Radfahrer können während der Bauarbeiten auf der einspurigen Fahrbahn die Altstadt passieren. Eine Ampel soll den Gegenverkehr regeln.

Das Wort "Sperre" wollen sowohl Baustadträtin Barbara Unterkofler (Neos) als auch Verkehrsstadtrat Padutsch nicht in den Mund nehmen, geschweige denn in den Medien lesen. Es solle nicht schon wieder die Angst einer Altstadtsperre geschürt werden. Dass die Altstadtumfahrung immer schon die bevorzugte Variante des grünen Verkehrsstadtrats als Verkehrslösung für die Altstadt war, ist kein Geheimnis. Die temporäre Umleitung soll auch mit Verkehrszählungen begleitet werden. "Diese könnten eine Argumentationshilfe sein", sagt Padutsch.

2,3 Millionen Euro für Pflaster

Zum Bauablauf: 2015 werden die Leitungen zunächst vom Alten Markt bis zur Mitte der Getreidegasse getauscht. Während der Festspielzeit im Sommer werden die Arbeiten unterbrochen. 2016 ist die zweite Hälfte der Gasse dran, gleichzeitig wird auf dem ersten Abschnitt der Granit verlegt. 2017 erhält dann das letzte Stück das neue Pflaster.

2,3 Millionen Euro nimmt die Stadt für die Aufhübschung der Gasse mit Granitstein in die Hand. 900.000 Euro kostet der neue Kanal. Die baustellenbedingte Verkehrsberuhigung wird dazu genutzt, um die Umgestaltung der Flaniermeile Griesgasse schneller abzuschließen. Ab September 2015 soll auch die dazugehörige Neugestaltung des Hanuschplatzes folgen.

Denkmalschutz verhindert Barrierefreiheit nicht

Was Behindertenvertreter bei der neugepflasterten Linzer Gasse kritisieren, soll bei der Getreidegasse besser werden: In Sachen Barrierefreiheit sei man von Anfang an mit den Hausbesitzern in Kontakt, betont Unterkofler. Die Umgestaltung soll ein Anreiz sein, die Geschäfte barrierefrei zu gestalten. Bis Ende 2015 müssen laut Behindertengleichstellungsgesetz alle Geschäfte und Restaurants barrierefrei zugänglich sein. Auch die Behindertenbeauftragte Sabine Neusüß und Eva Hody vom Bundesdenkmalamt wurden in die Gespräche mit den Altstadtkaufleuten eingebunden. Der Denkmalschutz verhindere Barrierefreiheit nicht, sagt Unterkofler. (Stefanie Ruep, DER STANDARD, 5.11.2014)