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Die Untersuchungen werden im Rhein-Main-Gebiet sowie in den Regionen um die Flughäfen Berlin-Brandenburg, Köln/Bonn und Stuttgart durchgeführt.

Foto: APA/dpa/Boris Roessler

Frankfurt - In stark von Fluglärm belasteten Gebieten lernen Kinder langsamer Lesen als in ruhigen Lagen. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie, die die Auswirkungen von Lärm durch Flug-, Schienen- und Straßenverkehr auf die Gesundheit und Lebensqualität der betroffenen Wohnbevölkerung untersuchte. Der erste Teil der sogenannten NORAH-Lärmstudie (Noise-Related Annoyance, Cognition, and Health) wurde am Dienstag in Frankfurt vorgestellt.

Die Autoren fanden heraus: Je stärker die Lärmbelastung, desto langsamer lernen Kinder lesen. Wächst der Dauerschallpegel um zehn Dezibel, seien die Kinder in den lärmbelasteten Schulen im Vergleich zu anderen ein Monat im Rückstand beim Lesenlernen, bei 20 Dezibel mehr seien es zwei Monate.

Auch sei eine höhere Anzahl von ärztlich diagnostizierten Sprech- und Sprachstörungen sowie eine verbreitetere Einnahme ärztlich verordneter Medikamente bei höheren Dauerschallpegeln festgestellt worden. Die Vermutung, dass Fluglärm direkte Wirkungen auf Vorläuferfähigkeiten des Lesens (etwa Beispiel Lautunterscheidung und Hörverstehen) haben könnte, bestätigte sich hingegen nicht.

Für die Studie wurden im Frühjahr 2012 Tests, Befragungen und Messungen an 29 Schulen in 85 Schulklassen in flughafennahen Regionen im Rhein-Main-Gebiet unternommen. Die Schulen lagen in vier unterschiedlich betroffenen Gebieten - ihr Dauerschallpegel reichte tagsüber von 39 Dezibel bis 59 Dezibel. Insgesamt wirkten 1243 Schüler, 1185 Eltern und 85 Lehrer an der Studie mit. (APA, 4.11.2014)