Wien - Die Verlagsgruppe News (VGN) wird im laufenden Jahr rote Zahlen schreiben. "2014 wird es ein leicht negatives Ergebnis geben", erklärte VGN-Geschäftsführer Horst Pirker gegenüber dem deutschen "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe). Die Verluste sollen im "niedrigen einstelligen Millionenbereich" liegen. Die ersten Früchte des derzeit laufenden Umbaus erhofft sich der Medienmanager für kommendes Jahr.

"Der Trend der vergangenen fünf Jahre wird sich in diesem Jahr linear fortsetzen", sagte Pirker zur aktuell schwierigen Situation und verwies auch auf das zweistellige Minus beim Anzeigenerlös am heimischen Printmarkt. Zudem habe das Verlagshaus mit einem Auflagenschwund zu kämpfen. "Die Erosion der Vertriebserlöse ist spürbar, aber wir verzeichnen keinen Einbruch." Mit stärkerer Abonnement-Werbung soll dem entgegengewirkt werden, wobei Pirker den Auflagenverfall im nächsten Jahr stoppen will.

Die Vorjahreserlöse der VGN bezifferte das "Handelsblatt" mit 107,5 Mio. Euro, womit man unter den 2012 erzielten 115,4 Mio. Euro lag. Der Jahresgewinn belief sich 2013 auf 109.600 Euro (2012: 151.000 Euro). Die Verlagsgruppe ist zu 56 Prozent im Besitz von Gruner+Jahr, knapp 25 Prozent hält die Kurier-Gruppe, die restlichen Anteile gehören der Familie Fellner. Pirker habe jedenfalls die Rückendeckung der Eigentümer: "Die Gesellschafter ziehen an einem Strang."

Personalanpassungen

Neben den Herausforderungen am Printmarkt muss sich der gebürtige Kärntner bei der News-Gruppe auch dem digitalen Bereich intensiv widmen. "Wir wollen erst mal das digitale Antlitz unserer Zeitschriftenmarken verbessern und dann im zweiten Schritt generisches Digitalgeschäft aufbauen." Große personelle Einschnitte seien zwar nicht zu erwarten: "Bei uns fliegen nicht die Rasenmäher." Allerdings könne Pirker kleinere Personalanpassungen nicht ausschließen.

So wurde etwa Dietmar Zikulnig vergangene Woche offiziell als neuer Chief Sales Officer vorgestellt. Daneben sickerten weitere anstehende "Personalanpassungen" durch. So sucht Pirker, der entsprechende Informationen allerdings nicht kommentieren möchte, derzeit nach einem neuen Chefredakteur für das Wochenmagazin "News", und der frühere Fellner-Wegbegleiter und Styria-Beauftragte Gert Edlinger kehrt in beratender Funktion für neue Projekte in den Konzern zurück. Änderungen könnte es auch bei den Magazinen "trend" und "Format" geben, wo demnächst die Entscheidung fallen soll, ob die VGN das Wirtschaftssegment weiter mit zwei oder einer Marke bespielen wird. (APA, 4.11.2014)