München - Dank stetig wachsender Abonnentenzahlen hat Sky Deutschland erstmals seit sieben Jahren wieder schwarze Zahlen geschrieben. Vor der Übernahme durch den britischen Schwestersender BSkyB erzielte der Pay-TV-Anbieter im Sommerquartal einen Überschuss von 12 Mio. Euro.

Vorstandschef Brian Sullivan warnte am Montag aber vor Rückschlägen: "Wir werden sehr wahrscheinlich eine Anzahl von Quartalen mit negativem Nettoergebnis haben, bevor wir dauerhafte Gewinne schreiben."

Letzter Überschuss vor sieben Jahren

Zuletzt hatte der Pay-TV-Sender im Sommer 2007 einen kleinen Überschuss erwirtschaftet: Rund 100.000 Euro waren es damals noch unter dem Namen Premiere, der 2009 abgelegt wurde. Seit dem Börsengang im März 2005 schloss Premiere fünf Quartale mit Gewinn ab. Den höchsten Überschuss erreichte das Unternehmen im Sommer 2005 mit knapp 49 Mio. Euro. Im Sommer des vergangenen Jahres hatte Sky 14 Mio. Euro Verlust geschrieben.

Der Sender profitierte nun zum Auftakt seines neuen Geschäftsjahrs nicht nur von der Fußball-Bundesliga, die Sky als einziger Kanal komplett live zeigt. Das Unternehmen baute auch sein Online-Angebot für Smartphone, Tablet-Computer und PC nochmals aus und erweiterte sein Programmangebot. Damit lockte Sky Deutschland von Juli bis September 96.000 zusätzliche Kunden, sodass die Gesamtzahl der Abonnenten mit direktem Sky-Vertrag auf mehr als 3,9 Millionen stieg. Die Kündigungsquote sank auch deswegen, weil Sky nur noch Zweijahresverträge offen anbietet. "Es wird ein zunehmend vorhersagbares Geschäft", sagte Sullivan.

10 Prozent mehr Umsatz

Der Quartalsumsatz kletterte um 10 Prozent auf 431 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis (Ebitda) legte um 86 Prozent auf 54 Mio. Euro zu. Sullivan bekräftigte die Erwartung, die Kundenzahl im laufenden Geschäftsjahr netto um 400.000 bis 450.000 und das Betriebsergebnis auf 80 bis 110 Mio. Euro zu steigern. Der Umsatz soll deutlich zulegen.

Der Medienmagnat Rupert Murdoch ist im Begriff, seine Bezahlsender in Deutschland, Großbritannien und Italien zum größten privaten TV-Konzern Europas zu bündeln. Dafür verschiebt Murdoch den 57-prozentigen Sky-Deutschland-Anteil seiner Konzernholding 21st Century Fox zur britischen Tochter BSkyB. Im Zuge dessen unterbreitete BSkyB auch den freien Aktionären eine Übernahmeofferte mit Laufzeit bis zum Montag. Die Sky-Aktie pendelte am Montag um den Angebotspreis von 6,75 Euro.

BSkyB hatte bisher offiziell knapp 69 Prozent der Aktien eingesammelt und dürfte sich sogar mindestens drei Viertel der Anteile gesichert haben, nachdem auch der Großaktionär Odey den Löwenanteil seines Pakets abgeben will. Das endgültige Ergebnis solle in den kommenden Tagen bekannt gegeben werden, sagte Sullivan. (APA, Reuters, 3.11.2014)