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Lara Vadlau und Jolanta Ogar sind die Mannschaft des Jahres 2014.

Foto: APA/Fohringer

Wien - Mit sieben saß Lara Vadlau erstmals alleine in einem Boot, mit neun segelte sie ihre ersten Regatten. Mit 20 ist die Kärntnerin Welt- und Europameisterin in der 470er-Klasse und zusammen mit ihrer Vorschoterin Jolanta Ogar erstmals auch "Team des Jahres". Vadlau/Ogar haben trotz der schon bisher zum Teil historischen Erfolge noch viel vor: Nächstes Ziel ist Olympia-Gold in Rio de Janeiro 2016.

Die im steirischen Feldbach geborene Vadlau saß zwar schon früh in einem Boot, fand das Segeln als Kind zunächst aber "todlangweilig". Die Begeisterung der segelbegeisterten Eltern Eva und Ernst im Kärntner Yachtclub Klagenfurt änderte dies aber bald und schon als Jugendliche fegte Vadlau durch diverse Klassen, heimste Erfolge im Optimist (Vize-Weltmeisterin 2007), Byte (Jugend-Olympiasiegerin 2010) und 420er (Jugend-Weltmeisterin) ein, ehe sie in den olympischen 470er umstieg.

Erfolgsgeschichte

Damit begann eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Als sich Vadlau nach Platz 20 bei Olympia 2012 mit der um zwölf Jahre älteren Polin Ogar zusammentat, sorgte das für einige Aufregung. Es folgte aber auch ein Erfolg nach dem anderen.

Mit Silber bei WM und EM im Jahr 2013 überzeugte man schließlich Verband und Behörden. Im Juni 2014 erhielt Ogar die österreichische Staatsbürgerschaft, trotz einiger Verletzungspausen Vadlaus legte man 2014 mit EM-Gold nach und ließ dann sogar das allererste WM-Gold eines österreichischen Damenbootes folgen. Den Olympia-Startplatz für Rio inklusive.

Ganz anders fand Ogar zum Segeln. Die Polin aus Brzesko galt dank ihrer Gardemaße lange als eine Volleyball-Talent und sattelte erst mit 26 Jahren um. "Gefunden" haben sich Vadlau und Ogar auf dem Wasser, zunächst noch als Konkurrentinnen. "Nach London war aber klar, dass sich etwas ändern muss", beschrieb Vadlau, warum sie sich damals von ihrer (österreichischen) Vorschoterin trennte und sich auf die groß gewachsene Polin kaprizierte. Das große persönliche Ziel Ogars ist, in Rio die Interviews auf Deutsch geben zu können.

Heute leben die aktuell besten 470er-Seglerinnen der Welt in Maria Rain in Kärnten, auch auf der Tour teilen sich die beiden KYCK-Athletinnen ein Zimmer. Und das, obwohl die ehrgeizigen Charakterzüge der 1,67 m großen und 55 Kilo leichten Vadlau sowie der 1,78 m großen Vorschoterin oft auch dafür sorgen, "dass die Fetzen fliegen" (Vadlau).

Offenbar wird das in sehr positive Energie umgemünzt, zumindest im Boot, denn da ist die jüngere Vadlau als Steuerfrau eindeutig die "Chefin". Zudem hat die laut Eigenbeschreibung chaotische und "sture" Vadlau über die Jahre gelernt, sich besser zu organisieren und taktische Vorgaben einzuhalten.

Neben Medaillen belohnt sich vor allem Schokoladen-Fan Vadlau immer wieder mit einem Riegel oder einer ganzen Tafel ihrer Lieblingsspeise. 2013 belegte sie in der österreichischen Sportlerwahl noch Platz sechs und lag bei den Aufsteigern auf Platz zwei. 2014 waren die zwei Frauen Vadlau und Ogar als "Mannschaft" des Jahres unschlagbar. Den Preis nahmen sie nur einen Tag nach der Rückkehr vom Training im brasilianischen Olympia-Revier entgegen. (APA, 30.10.2014)