Dieser Tage hat sich der urlustige junge Mann von des Radios, der junge Frauen auf der Straße fragt, ob sie mit ihm schlafen möchten, eine saftige Ohrfeige eingefangen. Das wurde gefilmt und kam ins Privatfernsehen, wo sich der junge Herr, der offensichtlich einen Anfängerkurs an der Schnöselakademie belegt hat, verwundert zeigte, wie man so humorlos auf seinen ranzigen Charme reagieren könne. Das Ganze ist natürlich ein uroriginelles neues (Trash-)Format, mit dem der Sender beworben werden soll.

Die meisten jungen Frauen fliehen vor dieser blöden Anmache. Andere wehren sich, handgreiflich – oder anders. Eine STANDARD-Leserin wurde schon am 13. Oktober in der Wiener Mariahilfer Straße von dem Moderator angesprochen: "Hey, du, ich find' dich voll fesch, magst du mit mir schlafen?" Sie bemerkte dann erst, dass sie von der anderen Seite verdeckt gefilmt wurde, stellte die Partie zur Rede, fotografierte teilweise deren Ausweise und verlangte die Löschung der Aufnahme. Die Antwort war: "Wegen dir (!) werden wir nicht alles löschen."

Die STANDARD-Leserin verwies jedoch cool auf ein entsprechendes Urteil des Obersten Gerichtshofs, das in solchen Fällen von einem Eingriff in "das allgemeine Persönlichkeitsrecht" spricht. Das weiß vielleicht der ultraflockige Moderator nicht. Aber die Verantwortlichen bei Kronehit? Wenn das nur nicht eine juristische Watschen wird ... (Hans Rauscher, DER STANDARD, 31.10.2014)