Wiener Neustadt - Wiener Neustadt verbietet Infostände für Koran-Verteilung in der Fußgängerzone. "Es kam in letzter Zeit zu einigen Beschwerden aus der Bevölkerung", sagte Thomas Iwanschitz, Leiter des städtischen Medienservices, und bestätigte damit entsprechende Berichte am Mittwoch. Die Maßnahme habe allerdings nichts mit dem Koran an sich zu tun, sondern richte sich gegen das "relativ aggressive Verhalten" der Standbetreiber.

Offizielle Vereinigungen sind kritisch

Der neueste Antrag sei daher nicht mehr genehmigt worden "mit der Begründung, dass sich die Bürger zu sehr belästigt fühlen", so Iwanschitz. Man sei ihnen unter anderem nachgelaufen und habe Diskussionen begonnen.

Jene offiziellen islamischen Vereinigungen, die auch am interreligiösen Dialog zwischen den Glaubensgemeinschaften und der Stadt teilnehmen, würden diese Verteilaktion von kleineren Gruppen in dieser Ausprägung auch als "kritisch" ansehen, betonte Iwanschitz.

"Kein Rechtsanspruch auf Infostand"

Auf die Frage, ob nun mit Einsprüchen der Koran-Verteiler zu rechnen sei, antwortete Iwanschitz: "Es gibt keinen Rechtsanspruch auf einen Infostand. Die Stadt als Grundeigentümerin kann einen Antrag ablehnen." (APA, 29.10.2014)