Das Palais Strozzi in der Josefstädter Straße 39 in Wien steht seit Ende 2012 leer.

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Nach Jahren des Leerstands könnte im Palais Strozzi in der Wiener Josefstadt nun doch bald wieder jemand einziehen: Wie am Dienstag von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) bzw. dessen gewerblicher Tochter Austrian Real Estate (ARE) bestätigt wurde, ist man in "exklusiven" Verhandlungen mit dem Institut für Höhere Studien (IHS). Bis Dezember 2012 war in dem alten Gemäuer das Finanzamt für die Bezirke 8, 16 und 17 untergebracht.

Schon Ende 2012 war das IHS, das mittlerweile mit allerlei Problemen zu kämpfen hat, heißester Kandidat auf den Einzug ins alte Palais in der Josefstädter Straße 39. Dann zerschlugen sich diese Pläne aber wieder; im heurigen Frühjahr hieß es, dass dies endgültig kein Thema mehr sei.

Partner gesucht

In der Folge ging die ARE daran, das Objekt anderweitig zu verwerten. Inserate wurden geschalten, in denen Partner für eine Neuentwicklung mit Wohnnutzung gesucht wurden. In der Josefstädter Bezirksvertretung war man alarmiert: "Hier wird öffentliches Gut durch die Hintertüre privatisiert und unwiederbringlich verscherbelt, um Luxuswohnungen für Superreiche zu errichten", warnte der stellvertretende Bezirksvorsteher Alexander Spritzendorfer (Grüne) in einer Aussendung und legte ein Konzept für eine künftige Nutzung als "Bildungszentrum Josefstadt" vor.

Schon zuvor hatte es einen Disput um den dazugehörigen Park gegeben: Die Bezirksvertretung kämpfte darum, diesen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen; die ARE wies stets darauf hin, dass dies Sache des künftigen Nutzers sei.

Absichtserklärung

Nun scheint wieder alles anders. ARE und IHS hätten eine beiderseitige Absichtserklärung unterzeichnet, hieß es am Dienstag. Und auch die Bezirksvertretung freut sich, "dass die Bundesimmobiliengesellschaft vom geplanten Verkauf des Palais Strozzi Abstand genommen hat und nunmehr wieder Gespräche mit potentiellen MieterInnen wie dem IHS Kontakt aufgenommen hat".

Solange die Verträge nicht unterschrieben sind, gibt sich der stellvertretende Bezirksvorsteher Spritzendorfer aber skeptisch: "Wir hoffen, die Verträge zwischen IHS und BIG kommen diesmal zustande", denn dies sei auch eine Chance zur Öffnung des Strozziparks für die Öffentlichkeit. (red, derStandard.at, 28.10.2014)