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Cream-Bassist Jack Bruce ist 71-jährig gestorben.

Foto: AP/Joel Ryan

Wien - Dynamik, Energie und Virtuosität: Jack Bruces Bassspiel war davon charakterisiert. Gemeinsam mit Ginger Baker und Eric Clapton formierte Bruce das psychedelisch gefärbte Blues- und Rock-Trio Cream, eine der ersten Supergroups der Rockmusik.

Der am 14. Mai 1943 in Glasgow als John Symon Asher Bruce geborene Musiker kam über den Jazz zum Blues und Rock. Nach früheren Arbeiten mit Alexis Korner oder dem Graham Bond Quartet wechselte er Mitte der 1960er-Jahre zum elektrischen Bass, seiner Bestimmung.

1966 war er dann Mitbegründer von Cream, die den formalen Rahmen des Rocksongs sprengten und sich in Improvisationen ergingen, in denen Bruce den Bass vom Stigma des rein begleitenden Rhythmusinstruments befreite.

Gleichzeitig sang er einige der wichtigsten Titel der Band, etwa die Zeitgeisthymne I Feel Free, White Room, Politician oder Sunshine of Your Love, das er mit einem seiner Monsterriffs prägte. Zwei Jahre später, nach vier Studioalben, waren Cream Geschichte und Legende zugleich, 35 Millionen Alben sollen sie verkauft haben.

Witek Kłodnicki

Bruces Spielweise beeinflusste Legionen von Musikern, von Jimi Hendrix abwärts. Seine Soloalben konnten zwar kommerziell nie so reüssieren wie seine Alben mit Cream, doch Arbeiten wie sein 1969 erschienenes Solodebüt Songs For A Taylor oder Out Of The Storm (1974) gelten Fans als Meilensteine der Ära, er selbst als einer der fähigsten Bassisten aller Zeiten.

Jack Bruce blieb zeit seiner Karriere in der Umlaufbahn einiger der größten Musiker seiner Zeit. Er arbeitete mit Frank Zappa, Mick Taylor, John McLaughlin, Billy Cobham oder in Ringo Starrs All-Starr-Band. Nie war er bloß Bassist, immer war er mindestens Co-Star. Unter eigenem Namen hat er 14 Soloalben veröffentlicht.

Bereits 2003 wurde bei ihm Leberkrebs diagnostiziert, der eine Organtransplantation notwendig machte. Im Mai 2005 nahm Bruce dennoch an einer viel beachteten Reunion-Konzertreihe mit Cream teil, die sich im Album Royal Albert Hall London May 2-3-5-6 2005 niederschlugen.

Nun ist Jack Bruce an einer Lebererkrankung gestorben. Er wurde 71 Jahre alt. (Karl Fluch, DER STANDARD, 27.10.2014)