Filmproduzent Knut Ogris wirft dem ORF vor, er habe ein von ihm vorgelegtes Dokumentationskonzept als Vorlage für eine Dokumentation verwendet, mit der eine andere Produktion beauftragt habe. Der ORF weist das "entschieden" zurück.

Ogris verweist auf sein Konzept "Grenzland Österreich", das er seit August 2011 mehreren möglichen Verantwortlichen im ORF übergeben habe, mehrfach nach Gesprächen auf Wunsch überarbeitet. Er schickte dem STANDARD dazu ein PDF mit einem detaillierten Konzept, Titel "Grenzland - eine Dokumentation zum Nationalfeiertag".

Gerne klagen

Am 21. Oktober zeigte der ORF in der Reihe "Universum" eine - breit geförderte - Dokumentation der Interspot mit dem Titel "Land der grünen Grenzen", gegen die sich Ogris' Plagiatsvorwurf rechnet. In Mails an einen Verteiler vom General abwärts wirft er ORF-Verantwortlichen Diebstahl vor, sie könnten ihn auch gerne dafür klagen.

"Haltlos"

Der für Universum zuständige Hauptabteilungsleiter Gerhard Klein weist die Vorwürfe als "haltlos" und "entschieden zurück"; mehrere Autoren und Produzenten hätten in den vergangenen Jahren Dokus zum Thema "Grenzen Österreichs" vorgeschlagen. Ogris Konzept unterscheide sich "grundlegend" von jenem der Interspot - bei Ogris spiele etwa die Tierwelt keine Rolle, die aber aber mache die ausgestrahlte Doku geeignet für "Universum".

Fernsehdirektorin Kathrin Zechner weist sie in einem weiteren Mail "kategorisch" und ebenfalls als "haltlos" zurück. Ogris bleibt bei seinen Vorwürfen.

Auf Ogris' Vorwürfe zu der "Universum"-Doku dürften sich auch zuletzt häufige Postings auf derStandard.at/Etat beziehen, die mehr oder weniger konkret dem ORF Diebstahl nachsagen. (fid, derStandard.at, 26.10.2014)