Sanaa/Washington - Schiitische Houthi-Rebellen sollen in der südjemenitischen Provinz Al-Bayda eine Al-Kaida-Hochburg mit Unterstützung durch US-Luftangriffe eingenommen haben. Das berichtete die jemenitische Nachrichtenseite "Al-Masdar Online" am Sonntag unter Berufung auf lokale Beobachter. Bei der Al-Kaida-Bastion handelt es sich um die seit Tagen umkämpfte Region Qifa (Kifa) nordwestlich der Stadt Radaa.

Demnach hätten sich dem Terrornetzwerk Al-Kaida anhängende Stammeskämpfer schwere Gefechte mit den Houthis um einen strategisch wichtigen Berg in der Region geliefert. Sonntag früh habe es dann "intensive Luftschläge" von mutmaßlich US-amerikanischer Seite gegeben, sagte ein örtliches Stammesmitglied gegenüber "Al-Masdar Online". Daraufhin hätten die Al-Kaida-Anhänger den Berg aufgeben müssen.

Bündnis

Sunnitische Stämme der Region stehen zwischen den beiden Fronten. Demnach hatte sich nach einem Bericht der Seite "Mareb Press" am Samstag ein Bündnis mehrerer Hundert Stammeskämpfer gegründet, das zwar gegen die Houthis vorgehen, sich nach eigenen Angaben aber nicht mit Al-Kaida verbünden will. Anderen Medienberichten zufolge kämpften in der Vergangenheit Stämme sowohl aufseiten der Houthis als auch der Jihadisten.

Seit zwei Wochen kommt es zwischen allen Beteiligten zu schweren Kämpfen, nachdem Houthis mehrere Städte südlich der von ihnen kontrollierten Hauptstadt Sanaa eingenommen hatten. Die Houthis kontrollieren seit rund fünf Wochen Sanaa und versuchen, Einfluss auf die Regierungsgeschäfte zu nehmen. Das jemenitische Militär stellt sich den Aufständischen Beobachtern zufolge kaum entgegen. (APA, 26.10.2014)