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Wahlvorbereitung in Kiew.

Foto: APA/EPA/Dolzhenko

Kiew - In der Ukraine sind am Sonntag etwa 36 Millionen Menschen zur Wahl eines neuen Parlaments aufgerufen. Die angesichts der Krise vorgezogene Abstimmung soll dazu beitragen, die Lage in der früheren Sowjetrepublik zu stabilisieren. Als Favorit gilt ein Bündnis des prowestlichen Präsidenten Petro Poroschenko, dem auch die Partei des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko angehört.

Prorussische Separatisten kontrollieren im Osten der Ukraine weite Gebiete, die nicht an der Abstimmung teilnehmen. Auch auf der von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim wird nicht gewählt.

Die Abstimmung beginnt um 8.00 Uhr Ortszeit (7.00 Uhr MEZ). Nach Schließung der Wahllokale (19.00 Uhr MEZ) soll es Prognosen geben. Aussagekräftige Ergebnisse werden für Montag erwartet.

Präsident wirbt für EU

Poroschenko hat vor der Parlamentswahl an diesem Sonntag noch einmal eindringlich für einen proeuropäischen Kurs des Landes geworben. Sein Programm sichere die Einführung von EU-Standards und einen würdigen Platz der Ukraine in der Welt, sagte Poroschenko am Samstag in seinem Wahlaufruf in Kiew.

Ein nach dem Staatschef benanntes Bündnis gilt Umfragen zufolge als Favorit bei der Abstimmung an diesem Sonntag. Bis 2020 wolle die Ukraine ihren EU-Beitrittsantrag einreichen, betonte Poroschenko einer Mitteilung der Präsidialverwaltung zufolge.

Der Staatschef rief die Wähler auf, die große Parteienvielfalt zu nutzen. "Stimmen Sie für die Ukraine - eine freie, einheitliche, unteilbare, europäische!", sagte er. Poroschenko bekräftigte auch das Ziel, den Konflikt in der teils von prorussischen Separatisten kontrollierten Ostukraine friedlich zu lösen. Eine "militärische Lösung der Probleme" könne es nicht geben, sagte Poroschenko.

Zugleich kündigte er eine Aufrüstung der Armee an. Die seit September in der Ostukraine verhängte Waffenruhe helfe dabei, die Verteidigungskräfte des Landes zu stärken. Alle vier Panzer-Werke würden im Drei-Schicht-System arbeiten, sagte Poroschenko. Trotz der Waffenruhe kommt es fast täglich zu Blutvergießen in der Region. (APA, 25.10.2014)