Peugeot 2008, ein Profiteur des (Pseudo-)SUV-Trends

Der 2008 ist so gut angekommen, dass Peugeot schon ein weiteres Modell dieses generell immer beliebter werdenden Typs Crossover/SUV andenkt, die Studie Quartz beim Pariser Salon zeugte davon. Schön, dass Peugeot wieder begehrliche Autos baut, auch 208 und 308 zählen in diese Kategorie, auch sie schlagen sich wacker auf der Absatzfront.

Foto: Stockinger

Unser Testwagen war ein blütenweißer 1,6 e-HDi 92 FAP, die 92 verraten die Pferdestärken, und wenn's recht ist, verweilen wir gleich beim Antriebsstrang. Peugeot baut bekanntlich gute Diesel, der hier ist ein hochmoderner 1,6-Liter-4-Zylinder. Klingt recht kernig, aber nicht unangenehm, hat unten eine ganz leichte Anfahrschwäche und oben im letzten, dem fünften Gang verlässt ihn schnell das Temperament. Alles im Sinne der Verbrauchsoptimierung, wobei wir im Test auf 5,7 l / 100 km kamen.

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Wie meist bei diesen lang übersetzten manuellen 5-Gang-Getrieben wünscht man sich mitunter eine Sechste, und wenn wir schon beim Wünschen sind: Messieurs, baut doch endlich einen ordentlichen Tempomaten ein. Einen, der nicht erst ab der Vierten aktivierbar ist, sondern in jedem Gang. Ist doch bei anderen Herstellern eine Selbstverständlichkeit.

Am Gesamtpaket gibt es wenig zu mäkeln. Dass es keinen Allrad gibt, sondern nur Frontantrieb, ist der Kundschaft ebenso wurst wie beim ähnlich konfigurierten innerfranzösischen Hauptgegner Renault (Captur). Gerade einsteigen ist ein Thema, das der alternden Bevölkerung entgegenkommt - aber nicht nur der: Junge Familien werden es schätzen, sich beim Einbau der Kindersitze und dem anschließenden Nachwuchs-Hineinhieven nicht ständig arg verrenken zu müssen.

Im Bild: Allradsuggestor: Wählschalter für unterschiedliches Gelände.

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Der Kofferraum ist für ein 4,16-Meter-Auto ausreichend, jedoch, noch einmal Wunschliste, wäre der eine oder andere Haken zum Fixieren von Sackerln dienlich - die kurzen, breiten Gummibänder halten nicht viel mehr als die Zeitung. Ansonsten macht die hoch aufschwenkende Heckklappe das Beladen kinderleicht.

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Langsam gewöhnen wir uns auch daran, dass Peugeot die Hauptinstrumente sichttechnisch über dem Lenkradkranz positioniert. Das kleine Lenkrad mögen wir sowieso. Hübsch dabei auch die zarte, blaue Leuchtrahmung von Tacho, Drehzahlmesser und Panoramaglasdach, das verrät eine gewisse Liebe zum Detail.

Lenkung und Fahrwerk sind komfortorientiert, das schuldet man der Zielgruppe - und es hindert nicht am nötigenfalls wieselflinken Vorankommen. Angenehmer Zeitgenosse, der 2008. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 24.10.2014)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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