Haben auch die Borg installiert: Den Traktorstrahl.

Foto: Paramount Pictures

Australischen Forschern ist ein erster Schritt in Richtung Science-Fiction-Zukunft gelungen. Sie haben eine Möglichkeit gefunden, Objekte per Laser anzuziehen oder wegzuschieben, ähnlich dem Traktorstrahl vieler Raumschiffe in Gene Roddenberry's "Star Trek"-Universum.

Laser-Röhre

Freilich ist die Technologie von der Australian National University in Canberra noch deutlich limitierter als ihr futuristisches Gegenstück, mit dem sich sogar gestrandete Interstellar-Vehikel abschleppen lassen. Der Laser kommt in einer Röhre zum Einsatz und kann dort hohle Glaskörper bewegen, die mit Goldpartikeln beschichtet sind.

Richtungswechsel möglich

Dies geschieht durch die Erwärmung eines Teils ihrer Oberfläche, beschreibt Golem. Diese erwärmt sich dadurch, was eine schnelle Bewegung umliegender Luftteilchen auslöst. Der damit erzeugte Rückstoß sorgt schließlich dafür, dass die Hohlkörper sich bewegen lassen.

Auch ein beliebiger Richtungswechsel ist möglich. Hierzu muss die Polarisierung des Lasers geändert werden. Derzeit schafft man es, die im Durchmesser 0,2 Millimeter fassenden Glaskörper um rund 20 Zentimeter zu verschieben, was einen großen Fortschritt zu vorangegangenen Versuchen darstellt. Auch mehr wäre möglich gewesen, allerdings bot das Labor dafür nicht ausreichend Platz. Laut den Wissenschaftlern spielt Distanz momentan nur eine untergeordnete Rolle, da Laserstrahlen mit zunehmender Entfernung ihre Eigenschaften nicht verlieren.

Luftqualität und Probenentnahme

Auch künftige Einsatzzwecke für den Traktorstrahl-Prototypen haben die Forscher bereits parat. Mit ihm ließ sich etwa die Luftqualität messen oder Proben von gefährlicher Substanzen nehmen. Details über die Erfindung wurden im Journal Nature Photonics veröffentlicht. (gpi, derStandard.at, 21.10.2014)