In der militärischen Auseinandersetzung zwischen prorussischen Rebellen und der ukrainischen Armee um den Status der Ostukraine sind Anfang Oktober in der Region um Donezk offenbar Streubomben zum Einsatz gekommen. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht der NGO Human Rights Watch, der am Montag veröffentlicht wurde.

Obwohl es nicht möglich sei, jeden einzelnen Angriff entweder den Rebellen oder der Armee zuzuordnen, schreibt Human Rights Watch von "Beweisen, die in die Richtung der ukrainischen Armee deuten". Bei einem der Angriffe am 2. Oktober sei auch ein Schweizer Mitarbeiter des Roten Kreuzes ums Leben gekommen.

Streumunition gilt als eine der grausamsten Waffen, da diese Bomben als Behälter für weitere kleinere Bomben dienen, die erst nach dem Abwurf verstreut werden und als extrem gefährlich für die Zivilbevölkerung gelten. 114 Länder haben bisher ein Übereinkommen unterzeichnet, Streubomben nicht mehr einzusetzen. Die Ukraine ist nicht darunter.

Dementi der Armee

Die ukrainische Armee dementiert den Einsatz von Streumunition, berichtet die "New York Times". Eine Untersuchung soll folgen, sobald die Sicherheitslage in der Region das zulässt. Die Armee weist auch darauf hin, dass die prorussischen Rebellen Raketensysteme aus Russland in ihrem Besitz hätten und dass diese in der Lage wären, Streubomben abzufeuern. (red, derStandard.at, 21.10.2014)