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Salzburg-Coach Adi Hütter: "Wir haben uns immer wieder das Leben selbst schwer gemacht."

Foto: APA/KRUG

Wien - Dietmar Kühbauer verdient Nachsicht, obwohl Apologeten des sprachlichen Reinheitsgebotes es dem so erfolgsorientierten Wolfsberg-Trainer schon übel nehmen, ein ums andere Mal von "meinen Jungs" zu reden, auf die er stolz sei und tatsächlich auch sein könne. Andererseits muss dem verbalen Heißsporn - der im Burgenland aufgewachsen ist als Bui unter Buim - schon zugutegehalten werden, dass ein Wort wie "Buabalan" halt wirklich nur von echten Inwohnern des Lavanttales über die Lippen gebracht werden kann.

Zumal in so einer Situation, in der man von der Lieblichkeit des Karntnarischen sowieso gerne abgewichen warat ins eher Wienerische, das besagter Kühbauer dem Vernehmen ja auch beherrscht aus dem Efef. Gegen Grödig - ausgerechnet, gegen die Salzburger hat man daheim noch nie gewonnen - setzte es eine 1:2-Niederlage. Die war einerseits bitter, weil, so Kühbauer: "Im Grunde hätten wir die Partie schon nach einer Viertelstunde fast entscheiden können, aber es ist uns nicht gelungen, entscheidend nachzusetzen." Andererseits aber auch nicht, weil, so Kühbauer, nun eingetreten sei, was er sowieso immer gesagt - was heißt: gepredigt - habe: "Was erwartet man? Wir sind der WAC!"

Der hat zwar mit der Heimniederlage gegen die Angstgegner die Tabellenführung abgegeben, hält nach zwölf Runden allerdings bei 27 Zählern und liegt deshalb nur wegen des Torverhältnisses nicht mehr auf Platz eins.

Schwergemachtes Leben

Dorthin hat sich mit einem 4:2-Heimsieg über Ried Red Bull Salzburg geschoben. Ein Sieg, der die Rieder weiterhin unterm Abstiegsdruck hält, aber auch Salzburg-Coach Adolf Hütter nicht wirklich überzeugen wollte.

"Wir haben uns immer wieder das Leben selbst schwer gemacht." Vorwärts, so sang Hütter, der ja auch schon auf eine etwas durchwachsene Saison zurückschauen muss, das alte Lied, sei ja alles paletti (weil, ich bitt' dich: Soriano (13., 45.), Alan, Kampl, Leitgeb, Bruno, Sabitzer (84., 94.), aber: sagte Hütter. "Defensiv waren wir teilweise fahrlässig."

Solcherart gelang den Riedern zweimal (43., 62.) der Ausgleich. So etwas sei am Donnerstag ein No-go, meint der Trainer. "Bei allem Respekt vor Ried, aber Zagreb ist ein anderes Kaliber." Dinamo sei ein Mitkonkurrent um den Aufstieg aus der Europa-League-Gruppe D. "Deshalb müssen wir das Heimspiel gewinnen." Und zwar wie? Kapitän Soriano: "Wir müssen wieder wie früher spielen und besser kombinieren."

Wenn Kühbauer und Hütter die Ihren in die Kritik nehmen, dann ist das allerdings ein Bemäkeln auf hohem Niveau. Neben dem WAC und den Bullen gibt es ja zum Beispiel auch Rapid (0:0 daheim gegen Admira) oder die Wiener Austria (1:1 in Altach inklusive violetter Zuschauertrotteleien).

Rapids Coach Zoran Barisic sah eine passable erste Halbzeit, "da hätten wir in Führung gehen müssen, dann hätte die Admira kommen müssen und wir hätten mehr Räume bekommen". Eine konjunktivistische Perspektive, der sich auch Austrias Gerald Baumgartner anschließen konnte: "Nach dem frühen 0:1 haben wir gut nach vorne gespielt und hätten durch Damari in Führung gehen müssen." Und - Was soll der Tabellensiebente auch anderes sagen? - "Am Ende des Tages bin ich zufrieden." (APA, wei, DER STANDARD, 20.10.2014)