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Die Aktien des Flughafens Wien könnten zu 29,9 Prozent in IFM-Besitz gelangen.

Foto: REUTERS/Heinz-Peter Bader

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Grafik: apa

Wien/Schwechat – Ein australischer Fonds spitzt auf eine Beteiligung beim Flughafen Wien. Wie am Montag bekannt wurde, will der IFM Global Infrastructure Fund (IFM GIF) ein freiwilliges öffentliches Angebot für den Erwerb einer Minderheitsbeteiligung zwischen 20 und 29,9 Prozent des Grundkapitals an der Flughafen Wien AG legen.

"Wir sind keine Heuschrecke", sagt Werner Kerschl, Investment Director von IFM bei einem kurzfristig einberufenen Termin am Montag. IFW bereite ein Angebot für mindestens 20 Prozent der Anteile am Flughafen Wien vor, je Anteil werden 80 Euro geboten, was knapp 30 Prozent über dem Kurs der Aktie vom vergangenen Freitag liegt. Formal werde das Angebot aber erst gelegt, wenn die Übernahmekommission grünes Licht dafür gibt. Insgesamt will IFW um die 500 Millionen Euro für die Übernahme des Aktienpakets in die Hand nehmen.

Der Fonds sei an langfristigen und nachhaltigen Investitionen interessiert. Der Flughafen Wien sei wegen des Standorts und der guten Führung des Unternehmens für IFM zum Zielobjekt geworden. "Die Region hat die Stärke, die wir für Investments suchen", sagt Kerschl.

Aktien gehen in die Höhe

Die Aktien des Flughafen Wien wurden nach Handelsstart an der Wiener Börse kurzzeitig aus dem Handel genommen, da die Papiere schon vorbörslich um über 22 Prozent zulegten. Mittlerweile werden Flughafen-Wien-Aktien wieder gehandelt. Gegen Mittag erreichten die Aktien ein Sechseinhalb-Jahres-Hoch bei 73 Euro.

Derzeit halten die Stadt Wien und das Land Niederösterreich jeweils 20 Prozent am Flughafen Wien, weitere zehn Prozent gehören einer Mitarbeiterstiftung. 40 Prozent sind im Streubesitz, zehn Prozent gehören dem britischen Fonds Silchester International Investors. Sowohl mit dem Vorstand des Flughafens als auch mit Silchester habe es Gespräche im Vorfeld gegeben. Ob der britische Fonds Interesse am Verkauf bekundet hätte, wollte Kerschl am Montag nicht beantworten. Gegenüber der APA war Silchester zu keiner Stellungnahme bereit.

Das Angebot von IFW gehe vor allem an private und institutionelle Anleger, so Kerschl. Ein Mandat im Aufsichtsrat oder im Vorstand strebe man nicht an, das sei als Minderheitsaktionär auch nicht möglich, sagt Kerschl. IFM will ein "unterstützender Investor" sein.

Weltweit ist IFM derzeit mit etwa zehn Milliarden Euro in verschiedenen Infrastrukturbeteiligungen investiert, unter anderem in 13 Flughäfen – vorwiegend in Australien, aber auch im britischen Manchester.

Pensionsfonds von Millionen Arbeitnehmer

Der Großteil der Investoren von IFM GIF sind institutionelle Pensionsfonds, die im Namen von Millionen von Arbeitnehmern Erspartes veranlagen, heißt es. IFM Investors mit Sitz in Australien ist ein langfristiger Investmentmanager, der indirekt von 30 australischen Not-for-Profit-Pensionsfonds gehalten wird. (red/APA, derStandard.at, 13.10.2014)